Korrektur lesen auf Websites der ARD

Das beschäftigt mich außerdem...

Korrektur lesen auf Websites der ARD

Sehr gehrte Damen und Herren von den ARD-Redaktionen,
bitte lassen Sie alle journalistischen Beiträge, die Sie als Texte im WWW veröffentlichen, von Menschen Korrektur lesen, die eine hohe intrinsische Motivation für Qualität haben und die deutsche Sprache beherrschen: Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik. Beziehen Sie bitte in das Korrekturlesen auch Überschriften, Bildunterschriften, Wetterinformationen, Diagramme und Grafiken mit Schrift ein.

Was seit Jahren teilweise geboten wird, lässt nur den Schluss zu, dass sich die ARD das Korrekturlesen spart. Das mag Kosten einsparen und die Zeit bis zur Veröffentlichung verkürzen. Aber bedenken Sie bitte, dass Journalisten eine Vorbildfunktion für die gesamte Gesellschaft und damit eine Verantwortung haben, die sie im Übrigen nicht abwählen oder abstreifen können. Fehler in Texten wie fehlende Wörter oder falsche Grammatik können einen Text schwerer verständlich machen und so die Lesedauer verlängern. Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass Sie nicht fürs Schreiben, sondern fürs Lesen schreiben.

Wenn Sie sich beim Schreiben eine Minute sparen, und jeder der vielleicht 100.000 Leser eine Sekunde länger liest, dann verursachen Sie eine Mehrlesezeit von über 1 Tag! Mit anderen Worten: Die Lesedauer des Artikels _verlängert_ sich für alle Leser zusammengenommen um mehr als 1 Tag.

Ob ein Artikel fünf oder zehn Minuten eher oder später im WWW erscheint, ist in der Regel nicht wichtig. Sollte es doch einmal wichtig sein, lassen Sie bitte ggf. baldmöglichst nachkorrigieren.

Wenn Sie etwa »Herzlich Willkommen!(sic)« auf der Startseite des Zukunftsdialogs schreiben, dann schreiben das viele Leute so falsch nach.

Kommentare

Gespeichert von Sir John Falstaff am Mi., 02.06.2021 - 09:19

Permalink

von RGP: "(...)hohe intrinsische Motivation für Qualität haben und die deutsche Sprache beherrschen: (...)"

Ja, so Kollegen wünscht man sich. Das wäre ein Traum...