Übernahme neuer sprachlicher Entwicklung erst nach anderen Leitmedien

Menschen und Meinungen

Übernahme neuer sprachlicher Entwicklung erst nach anderen Leitmedien

Sprache

Im Sinne der neutralen Berichterstattung ist es meiner Meinung nach inkorrekt, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender neue sprachliche Entwicklungen proaktiv übernehmen anstatt abzuwarten, bis sie umfassend verbreitet sind.

Konkret bedeutet das, dass neben Gender-Sprache auch "neue Bezeichnungen" für Länder (Belarus statt Weißrussland, "Iran" ohne Artikel statt "der Iran" mit Artikel, "Moldau" statt Moldawien) nicht angewendet werden dürfen, wenn nicht die Mehrheit der restlichen konkurrierenden Medien (bspw. die privaten Fernseh- und Radiosender) ebenfalls diese Sprachwahl übernimmt.

Insbesondere darf die Sprachverwendung der übrigen Medien das alleinige Kriterium sein; die "wissenschaftlich korrekte" Sprachverwendung darf ebenso wie die "politisch richtige" Verwendung oder die Vorschläge von Behörden wie dem Auswärtigen Amt kein Kriterium sein.
Dies folgt der anerkannten Entwicklung der deutschen Sprache, die alleine auf der Verwendung der Sprache durch die Menschen (inkl. Medien) basiert - eine Sprachautorität wie Frankreich oder Spanien gibt es in Deutschland nicht. Der Duden selbst, wie alle anderen "deutschen Sprachschöpfer" bis hin zu Martin Luther haben es immer als Prinzip gesehen, "dem Volk aufs Maul" zu schauen - eben nicht selbst sprachschöpferisch zu wirken, sondern den vorhanden Sprachgebrauch übernehmen.

Es ist für eine Institution, die objektiv und eher neutral berichten soll nicht angebracht, selbst Neuerungen in der Sprache zu fördern. Neuerungen müssen sich zunächst ohne Zutun der öffentlich-rechtlichen Medien durchsetzen, ehe diese den neuen Sprachgebrauch übernehmen dürfen.

Kommentare

Gespeichert von Demokrat am Mo., 31.05.2021 - 20:32

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Wer gendert zeigt eindeutig eine linksextreme Positionierung. Dieses hat in einem angeblich neutralen Staatsfunk nix zu suchen!

Hallo Demokrat,

ich habe gesehen, dass du den gleichen Kommentar mehrmals gepostet hast. Bitte unsere Dialogregeln anschauen, insbesondere Regel #4 „Keine Vielschreiberei.“ Die Plattform sollte alle den Platz geben, ihre Meinungen zum Thema ARD Zukunftsdialog zu äußern. Kommentare, die mehrfach gepostet sind tragen nicht dazu bei, ins Gespräch zu kommen oder konstruktiv zu beteiligen. Zukünftige Doppelungen werden in diesem Sinne unveröffentlicht.

Viele Grüße

Julia (Moderation)

Gespeichert von Selina B am Mo., 31.05.2021 - 22:07

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Herr Gerz,
das haben sie sehr schön formuliert. Ich kann mich Ihnen nur vollumfänglich anschließen.
Solange die Merheit der Sprecher (generisches Maskulinum!) eine Bezeichnung nicht verwendet, sollte es ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk auch nicht tun.
Alles andere ist undemokratisch und eine erzieherische Belehrung der Mehrheit, die doch proportional repräsentiert werden sollte, nun aber zugunsten einer Lauten Minderheit übergangen wird.