Hört auf mit dem Gendern

Generation Zukunft

Hört auf mit dem Gendern

Sonstiges

Mein Umfeld ist ziemlich breit gefächert, zwischen Frauen in MINT Fächern, Frauen in Bürojobs, Frauen im Sicherheitsservice, etc. und in unterschiedlichem Alter.

Keine EINZIGE fühlt sich benachteiligt oder nicht gleichgestellt. Keine einzige findet Gendersternchen oder die neuesten Auswüchse des Feminismus gut. Obwohl viele aus unterschiedlichen Spektren der politischen Ansichten stammen.

Das Gendern fördert nicht die Gleichstellung aller, sondern arbeitet dagegen. Nehmen wir als Beispiel den Lehrerberuf. Wenn jemand die mehrzahl sagt, also "die Lehrer", dann habe ich sofort das Bild aller Lehrer, die ich in meiner Schulzeit hatte, vor Augen. Egal ob Mann, Frau, alt, Jung, und egal wie weiblich oder männlich sie waren. Vor dem geistigen Auge sind sie alle gleich. Wird aber, wie in euren Sendungen immer häufiger gemacht, gedendert, also "Lehrer(dramatische pause)innen" So habe ich vor meinem geisten Auge zwei Gruppen stehen: Die Männlichen und die weiblichen Lehrer, voneinander getrennt. das sog. dritte geschlecht ist außen vor. Ebenso wie bei anderen Wörtern z.B. "Kund*innen" die Kinder. Anstatt eine einheitliche Gesellschaaft zu erzeugen, trennt und diskriminiert das Gendern.
Außerdem macht ihr Menschen, die die deutsche Sprache nicht mächtig sind und sie lernen, das Leben nicht einfacher. Die deutsche Sprache ist schon schwer genug zu erlernen.

Ich und mein Umfeld kennen keine Beschränkungen oder "Anforderungen der Gesellschaft". Statistiken kritisch hinterfragt offenbaren oft andere Probleme als Ursache von Problemen oder erweisen sich schlicht und einfach als falsch interpretiert (siehe z.B. die berühmten und falsch interpretierten 21% Einkommensunterschied)

Daher zum Schluss zwei Punkte:
1. Lassen sich viele Misstände, die es natürlich gibt, nicht auch anders erklären, z.B. durch die immer größer werdende Einkommensschere?

2. Wollen denn die Leute für die ihr kämpft überhaupt, was ihr da macht? Laut Umfragen will das wohl die Mehrheit nicht.

Kommentare

Gespeichert von Zebernutanem am Mo., 31.05.2021 - 11:27

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Ich finds gut, bitte weitergendern. Meine weiblichen und männlichen freunde übrigens auch. Klar ist es kein allheilmittel, aber ein schritt in die richtige richtung.

Und dann auch gleich noch die Groß- und Kleinschreibung abschaffen, damit die Sprache vollends vor die Hunde geht. Oh Verzeihung es muss natürlich vor die Hund*innen geht heißen...

Ein Schritt in Richtung verkomplizierte Sprache, die nur einer kleinen gesellschaftlichen Gruppe zugänglich ist, und die Grammatik der deutschen Sprache vernachlässigt für scheinbare Inklusion. Es sorgt für Streit und Ausgrenzung, genau das was eigentlich nicht das Ziel ist. Von daher ist dieses Mittel einfach nicht gut.

Dann müssen Sie zukünftig aber bitte auch noch die Hautfarbe, die Herkunft, die Körpergröße, das Alter und das Gewicht sprachlich differenziert berücksichtigen! Sonst ist's unvollständig!

Lustig ist, dass Sie „meine weiblichen und männlichen Freunde“ geschrieben haben. Der einzige Grund, warum das Sinn ergibt ist, dass „Freunde“ geschlechtsneutral ist. Und das können Sie mit jedem generischen Maskulinum tun: weibliche Schüler, männliche Sänger, weibliche Politiker etc. Unsere Sprache funktioniert bestens, die Genderei produziert dagegen Stümperei, ungrammatische Formen, unsinnige Wörter, Fehler, lächerliche Verrenkungen, Widersprüche, Streit, Ablehnung usw.

Gespeichert von Madeleine am Mo., 31.05.2021 - 11:42

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Als Frau kann ich hier nur zustimmen. Wenn ich gegenderte Sprache höre, habe ich immer das Gefühl, dass mein Gegenüber mich für ein armes, unterdrücktes Wesen hält, das es aus eigener Kraft im Leben zu nichts bringen kann und deshalb irgendwelche 'Erleuchteten' braucht, die mich auf den richtigen Weg führen.

Ich halte Gendern deswegen nicht nur für unnötig, nervig und ausschließend (erklären sie mal jemandem, der Deutsch lernt, wie denn "die Polen" zu "die Pol*innen" werden), sondern auch für absolut herablassend und bevormundend gegenüber uns Frauen.

Emmy Noether und Özlem Türeci haben es mit harter Arbeit ganz nach oben geschafft (genauso wie die Männer im gleichen Bereich) und nicht durch eine Verkomplizierung der ohnehin schon sehr komplexen deutschen Sprache.

Danke! Ihre Beschreibung über sich selbst deckt sich mit den Frauen, die ich kenne. Gendern kommt von einer Gruppe von Frauen, die offensichtlich unter mangelndem Selbstwertgefühl selbst leiden oder meinen, daß andere Frauen darunter leiden und daß deshalb Frauen immer sprachlich extra erwähnt werden müssen.

Das sehe ich genauso. Ich will später keinen Job, weil ich eine Frau bin, sondern weil ich gut bin. Mich nerven deshalb auch die Frauenquoten, auch bei den Professuren an der Uni
Ich fühle mich mit dem Gendern eher ausgeschlossen. Ich will nicht auf mein Geschlecht reduziert werden. Ich bin Student, weil ich studiere und keine Studentin, weil ich eine Frau bin.

Gespeichert von PrideGuide am Mo., 31.05.2021 - 11:47

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Berechchtige Kritik meiner Meinung nach. In meinem Umfeld stört es auch nur jeden und Hilft keinem.

Gespeichert von Sasch am Mo., 31.05.2021 - 12:19

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Mich nervt dieses Gendern!
Einmal den Beruf, zB Schreiner und jeder weiß worum es geht. Finde es unnötig: Schreiner und Schreinerin. Metzger und Metzgerin und so weiter. Was soll das?
Frauen verdienen Respekt, ja, aber dieses ganze ..er und ..in. Schwachsinn. Die Sätze werden sooo lang...

Gespeichert von Bernd am Mo., 31.05.2021 - 12:33

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Dem kann ich nur zustimmen, vor allem den Genderstern lehne ich ab.

Die Gründe:
- Macht das Lesen unnötig holprig.
- Für nicht Deutschsprachige wird das lesen von Texten unnötig erschwert.
- Gleiches gilt für Lernschwache.
- Der Stern benachteiligt Menschen die sich als Divers ansehen.
- Übersetzungsprogramme und automatische Untertitel für Gehörlose funktionieren nicht. Gehörlose werden somit benachteiligt.

Ich kann mich an Begriffe Studierende, oder Forschende anfreunden, aber auch das sollte von der Gesellschaft für Deutsche Sprache geregelt werden. Ein Gremium das sich damit beschäftigt und Vorgaben gibt wie wir unsere Sprache weiterentwicklen.

Statt Gendersprache und einfache Sprache zu entwickeln, sollte es saubere Texte geben ohne Sternchen, Bindestriche oder Unterstriche.

Diese Sichtweise kann ich gut nachvollziehen. Tatsächlich finde ich geschlechtergerechte sprache grzbdsätzlich sehr begrüßenswert, aber die kritikpunkte an dem sternchen, unterstrich etc. Kann ich gut nachvollziehen, daher wäre es vllt tatsächlich die beste lösung begriffe wie studierende, forschende usw. Wo es geht zu benutzen und ansonsten nochmal über die evtl ungewollten auswirkungen nachzudenken.
Ausdrücklich annerkennen, möchte ich ihre sachliche herangehensweise, meist lese oder höre ich hochgradig subjektive aussagen wie 'es nervt' 'mich nervts' oder so, aber ohne erklärung warum.
Kann man dann schlecht nachvollziehen...

Ich bringe Ihnen gerne ein ganz konkretes Beispiel: gestern wurde in den Tagesthemen ein bundesweiter Schülersprecher von Frau Miosga interviewt. Die beiden haben es fertiggebracht, in fünf aufeinanderfolgenden Sätzen immer wieder betont von "Schülerinnen und Schülern" zu reden. Spätestens nah dem zweiten Mal hab ich begriffen, daß der Mann in seinen Ausführungen immer beide Geschlechter meinte. Und ganz krass wird es, wenn dann in einem Satz so Aufzählungen wie: "Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer, die Erzieherinnen und Erzieher" vorkommen, nur um in der Replik dann exakt nochmals komplett aufs Neue wiederholt zu werden!

Auch Begriffe wie "Forschende" oder "Studierende" sind keine Lösung. Von der Wortbedeutung beschreiben diese nur Menschen, die jene Tätigkeit im Moment aktiv ausführen. Wenn du Student bist und gerade zuhause im Fernseher eine Sendung schaust bist du kein Studierender mehr.

Ich finde Studierende besser als StudenInnen oder Student_innen oder Student*innen zu schreiben. Das kann man zudem nicht mal korrekt aussprechen.
Klar Studenten war bislang die korrekte Bezeichnung von männlichen sowie weiblichen Studenten.

Der Student
Die Studentin
Die Studenten (männlich, weiblich, divers)

Es stören sich halt die Besserwisser daran das der Begriff zwar eine Gruppe bezeichnet, aber eben den Maskulin verwendet. Aber wenn man jetzt Studentinnen sagt, schließt das wieder die anderen Geschlechter aus.

Bis dato habe ich auch keine Grußformel wie "Sehr geehte... " für diverse gesehen.

Gespeichert von Koeju am Mo., 31.05.2021 - 13:41

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Sie haben mir aus der Seele gesprochen. Ich kennen niemanden in meiner Umgebung der dafür ist. Ich glaube, dass mangelndes Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl ist dafür verantwortlich ist. Mir stellen sich immer die Nackenhaare auf, wenn ich dieses " *innen " höre.

Gespeichert von Verovera am Mo., 31.05.2021 - 14:57

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Selbst finde ich Gender*sternchen sprachlich sehr unbeholfen, stolprig und halbherzig.
Auch Umgang von Vorantreibenden erscheint von oben herab, wenn auch vielleicht nicht so beabsichtigt. Eigentliche Probleme sind doch Ungleichbehandlungen welche herabwürdigen, unterdrücken und unsichtbar machen sollen.
Würde Gleichberechtigung ernst genommen, müsste auch Änderung an persönlicher Anrede Thema sein.
Dann müsste es entweder „Frau“ bzw. „Mann“ oder „Herr“ bzw. „Herrin“ heißen.
Aber selbst dann sind nicht alle Personen mit eingeschlossen. Geschlechtlich eindeutig sind nun mal nicht alle Menschen.
Persönlich lässt sich von mir sagen, ich komme weder bei Gender*sternchen noch bei Anreden vor. Menschen so wie ich und ihre Probleme werden so unsichtbar und abwesend für Gesellschaft.
Meine bevorzugte Anrede ist Nennung eines Vornamens oder bei offizielleren Schreiben als Anrede „Sehr geehrte Person ...“ oder im Plural „Sehr geehrte Personen des ...“.
Es störte mich auch schon seit langem geschlechtliche Zuweisung durch Artikel. Dabei hatte deutsche Sprache ursprünglich keine und kam prima ohne aus. Sieht jeder wunderbar an alten Sprichwörtern und Formeln wie: „Alter vor Schönheit.“ oder „Geteiltes Leid ist halbes Leid“.
Für jeden Sprachanfänger entsteht durch geschlechtliche Zuweisung bei Ausdrücken welche gar kein Geschlecht haben können, nur zusätzlicher Lernstoff ohne weiteren Nutzen.
Letzten Endes erzeugt geschlechtliche Zuweisung wie auch Gender*sternchen bloß neue Barrieren in Sprache, in Köpfen und Gesellschaft. Sprache soll Menschen in Gesellschaft zusammenführen und keinesfalls ausgrenzen.

Gespeichert von Marie24 am Mo., 31.05.2021 - 17:35

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Manche Kommentare hier erscheinen mir etwas zu negativ. Das Gendern ist neu und daher ungewohnt, kein Wunder das es erstmal hervorsticht. Statt mit generellen Zwängen zu Antworten finde ich das es jedem Moderator und jeder Moderatorin selbst überlassen sein sollte wie er/sie Sendungen moderieren möchte. Mir persönlich gefällt es auch nicht so ganz. Bei dem Ausdruck Moderator*innen höre ich die weibliche Form so stark, das ich fast nur noch an Frauen denke :) . Auch nicht schlecht, nachdem man Jahrhunderte lang bei dem Beispiel: Der Chirurg operiert seinen Sohn immer einen männlichen Chirurgen im Kopf hatte.
Wenn jeder Sprecher das selbst entscheidet haben wir eine noch vielfältigere Sprache, was gut ist. Und es werden sich genügend Feministen oder Feministinnen, bzw Queer finden die die anderen Formen oft genug hervorheben (auch wenn das vielleicht etwas anstrengt) um die Vorstellungen in unseren Köpfen zu erweitern. Sodass eine neue Generation von dieser Debatte nicht mehr so befremdet ist, und beim Subjekt im Satz grundsätzlich auch öfter an Frauen (ect.) denkt, als wir mit unserer nach wissenschaftlichen Belegen eindeutig eher männlichen Prägung es tun.
Der öffentlich rechtliche Rundfunk hat meiner Meinung nach den Auftrag Vielfalt abzubilden nicht kategorisch auszuschließen. Also warum nicht auch alle Sprachlichen Formen zulassen?
Dazu zählt nicht nur die Option im Hochdeutsch zu gendern wenn man will, sondern auch Dialekte und Akzente gehören zur Deutschen Sprache (ohne Untertitel bitte). Ich bin für die volle Vielfalt.

Und was machen wir, wenn sich irgendeine Gruppe demnächst sprachlich unterrepräsentiert FÜHLT, nicht IST, in z. B. dem Alter, der Herkunft, dem Gewicht, der Körpergröße etc. pp. Wollen wir die dann auch alle sprachlich unterschiedlich formuliert berüchsichtigen? Dann aber Gute Nacht!

Gespeichert von Philipp Kopf am Mo., 31.05.2021 - 20:01

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Es spricht meiner Meinung nach nichts gegen ausgewogene Berücksichtigung aller Menschen in der Sprache. Nur das Genderlückenstammeln (_innen) ist rasend anstrengend.
Was passiert bei Ärzt(_)in? (Es heißt Arzt, nicht Ärzt.)
Haben wir in aller Konsequenz bald eine Bürger(_)innen(_)meister(_)in? Ist doch absurd ...
Neulich hörte ich: Mitglieder(_)innen - Mitglied ist ein Neutrum: das Mitglied ...

Gerade im Radio wünsche ich mir stattdessen die Nennung beider Geschlecher: Bürgerinnen und Bürger. Das erleichert das Zuhören erheblich.

Da würde ich mir lieber eine neue Endungsform wünschen. Durch verdoppeln und einzelbenennen bläht sich ein Satz immer weiter auf und wird länger.
Und bei Bürgerinnen und Bürger komme ich dann auch wieder nicht vor. Soll es dann heißen: „Bürgerinnen und Bürger und alle dazwischen, da drüber und drunter und jenseits davon?“ Ne ne ne bitte nicht.
Wie wäre die Endung auf „a“ mit „s“ im Plural?
Also wie wäre „Bürga“ und in Mehrzahl „Bürgas“?
In meinem Umfeld sprechen die Menschen eh schon so.

Doch, da spricht etwas dagegen. Nämlich daß die Geschlechtsunterscheidung in sprachlicher Hinsicht erst der Anfang sind! Was machen wir, wenn sich irgendeine Gruppe demnächst sprachlich unterrepräsentiert FÜHLT, nicht IST, in z. B. dem Alter, der Herkunft, dem Gewicht, der Körpergröße etc. pp. Wollen wir die dann auch alle sprachlich unterschiedlich formuliert berüchsichtigen? Dann aber Gute Nacht!

Aber genau dies ist in Vergangenheit mehrfach in deutscher Sprache geschehen. Sonst gäbe es keine Nachnamen, keine Titel, keine Anredeform, keine Artikel und vieles mehr.
Nicht alles davon macht heute noch Sinn. Vieles obsolete wird mitgeschleift, weil sich die Menschen dran gewöhnt haben.
Die Menschen haben nur endlich Energie um zu sprechen, daher verbietet sich die Sprache immer weiter aufzublähen. Doch anstelle dies par ordre du mufti durchzuboxen sollte die Sprache sich wieder frei weiterentwickeln können.
Sperriges fällt weg oder Laute verschleifen sich. Und vielleicht wird eine Formulierung wie „Hömma somma nomma?“ allgemeiner Sprachgebrauch.

Gespeichert von Tyr am Mo., 31.05.2021 - 20:46

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Wer gibt dem ÖR das Recht, die gültigen Grammatikregeln zu missachten. Noch dazu, wo jeder "gendert" nach eigenem Gusto. Wie sollen Kinder und Fremdsprachler denn wissen, was gilt??
Dafür zahle ich meine Beiträge nicht!

Gespeichert von TMK am Mo., 31.05.2021 - 21:07

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Befürworter des Genderns berufen sich ja immer wieder auf die sogenannten Assoziationsstudien. Auch in der ARD (WDR Quarks, BR Puls u.a.) wurde darüber berichtet. In keinem einzigen Beitrag habe ich je etwas von der Kritik an diesen Studien gesehen. Dabei sind sie in der Wissenschaft hoch umstritten: Linguisten haben die Tests wegen erheblicher methodische Mängel ausdrücklich kritisiert und ihre Aussagekraft stark bezweifeln. Die These von der „eher männlichen Assoziation“ bei Wörtern wie Lehrer, Bürger, Zuschauer etc. betrachten sie als schlichtweg unhaltbar. Hier ein paar der Kritikpunkte aus der Wissenschaft:

1. Assoziationen sind abhängig vom Kontext. Das berücksichtigen diese Studien nicht.
2. Assoziationen sind individuell verschieden. Auch das wird in den Studien nicht berücksichtigt
3. Die Test wurden fast alle nur mit Studenten durchgeführt, d. h. Ergebnisse sind nicht repräsentativ (oft ist nicht einmal das Geschlechterverhältnis repräsentativ, z. T.: 70%, 80% Studentinnen)
4. Der in den Tests gemessene „male bias“ (Neigung zur männlichen Lesart) ist in fast allen Fällen nur äußerst gering
5. Viele der besonders oft Tests verwenden Maskulina inkorrekt, d. h. gar nicht generisch
6. Die gemessenen Effekte von Genderformen (Binnen-I, Doppelnennungen etc.) ist oftmals winzig oder äußerst gering
7. Es gibt Studien, die zeigen: 97-99% der Probanden verstehen Pluralformen generischer Maskulinums in Zeitungssätzen völlig korrekt, also geschlechtsneutral
8. Schon die immer wieder behauptete Grundthese „Sprache erzeugt Bilder im Kopf“ stimmt nicht: Wir haben beim Lesen oft überhaupt keine (konkreten) Bilder im Kopf. Und wenn, dann sind unsere Assoziationen oft vage, unspezifisch.

Usw.

Es bleibt von diesen Tests und Thesen der „Genderlinguistik“ im Grunde nichts mehr übrig, wenn man fundierte Kritik von Sprachwissenschaftlern liest. Und nachlesen kann man das alles - in ausgezeichneten Artikeln in der WELT, der NZZ, z. T. auch der FAZ. In „Wissenschaftssendungen“ wie Quarks höre ich davon kein Sterbenswörtchen. Das ist äußerst irritierend.

Hier ein paar Links zum Thema (das Meisten steht leider hinter einer Bezahlschranke):
 
https://welt.de/kultur/plus217170354/Argumente-gegen-das-Gendern-die-Si…
 
https://www.welt.de/kultur/plus230693487/Gendern-Maennliche-Chirurgen-u…
 
https://www.welt.de/kultur/plus230501029/Gendern-Wenn-eine-Frau-sagt-Wi…
 
https://www.nzz.ch/feuilleton/gendergerechte-sprache-die-diskussion-ist…
 

Ich rate zur Gelassenheit bei diesem Thema. Kein Vorleben durch Medien, kein Gesetz oder was auch immer hat am Ende die Macht, maßgeblich zu beeinflussen, wie und wohin sich Sprache in ihrer Lebendigkeit entwickelt. Lassen wir die Zeit und damit das sprechende Volk entscheiden.

Davon war meine Deutschlehrerin aber nicht überzeugt.
Meinen Erfahrungen nach ist kreativer Umgang mit Schreibweisen und Formulierungen im Deutschen eher wenig akzeptiert und findet gerade im System Schule und anderen Staatseinrichtungen nur wenig Freunde.
Alleine wenn ich schon „Fogel“ oder„Fater“ schreibe löste das Brechreiz bei Autoritäten aus.

Gespeichert von Steffen am Mo., 31.05.2021 - 22:27

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Der ÖR soll die komplette Gesellschaft abbilden, und in der lehnt ein relevanter Teil das Gendern ab. Das Gendern unterstreicht m.E. Trennendes und wirkt dadurch spaltend. Wenn die Artikelverwendung zur Gleichberechtigung beitragen sollte, dann müßten Kulturen mit Sprachen ohne Artikel ja weit vorne sein. Ob das so ist, kann ja jeder am Beispiel Türkei überprüfen.
Mein Wunsch: Ein relevanter Teil des Programm muss aufs gendern verzichten, darunter mindestens eine Hauptnachrichtensendung.

Gespeichert von Selina B am Mo., 31.05.2021 - 23:36

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Meine Einwände gegen das Gendern:
1. Es klingt unschön und sieht geschrieben unschön aus. Wenn man beim Sprechen die Pause zu lang macht, wirkt es, als hätte sich ein Computer aufgehängt, macht man sie zu kurz, klingt es. als sei nur die weibliche Form gemeint.
2. Partizipkonstruktionen sind nicht besser: Ich habe mal an einer Universität eine Hinweistafel gesehen, auf der stand: "Übungsleitende sollen nach der Stunde..." - Ich musste diesen Satz zweimal lesen, um ihn zu verstehen (es war der Mensch gemeint, der die Übung geleitet hatte).
Die Befürworter werden jetzt sicher sagen, dass das eine Gewöhnungsfrage ist:
Das stimmt sicherer irgendwo.
Ich bin aber der Ansicht, dass ich als erwachsener Mensch meine eigene Muttersprache beherrsche und nicht neu lernen muss.
Zudem ist das Partizip oft irreführen bis inkorrekt: Wenn die Stunde vorbei ist, dann leitet dieser Mensch doch gerade keine Übung mehr!
3. Es ist undemokratisch, dass eine Minderheit der Mehrheit aufzwingt, wie sie zu sprechen hat und der öffentliche Rundfunk als demokratische Institution sollte dieser Mehrheit Rechnung tragen.
4. Das Geschlecht einer Person ist in den meisten Fällen für die Aussage egal, warum also durch eine Pause deutlich machen, dass es theoretisch auch um diverse Menschen geht, wenn für den Inhalt des Satzes (z.B 100 Demonstranten irgendwo) nicht relevant ist? Das lenkt nur von der eigentlich wesentlichen Information ab.
5. Das Gegendere spaltet die Gesellschaft unnötig in Untergruppen:
Niemand beginnt eine Rede mit : "Liebe christliche Mitbürger, Liebe atheistische Mitbürger, liebe muslimische Mitbürger, Liebe jüdische Mitbürger, Liebe Mitbürger, die sich keiner vorgenannten Kategorie zugehörig fühlen..."
Niemand spricht so, es würde unnötig spalten und es ist völlig unwesentlich, welche Religion die Leute haben - warum macht man diesen Unterschied so agressiv beim Geschlecht?
Ich bin ein Bürger dieses Landes und mein Geschlecht ist dafür irrelevant (vgl. Art. 3 II GG)!

Gespeichert von Sarah am Di., 01.06.2021 - 08:32

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Ich finde die Gendersprache aus verschiedenen Gründen ( sprachästhetisch, herabwürdigend als Frau, dogmatishce Durchsetzungsweise z.B. im ÖR) schrecklich und es macht sehr wütend. Ich wünschte ein faires Angebot zwischen gegenderter und ungegenderter Sprache im ÖR. Ansonsten befürchte ich, kann dies ein Grund sein zur weiteren Spaltung der Gesellschaft, da das Thema die Menschen sehr verärgert. Ich jedenfalls werden mir keine Sendungen in gegenderter Sprache ansehen.