Warum werden die Bürger:innen auf der Plattform geduzt?

Unser Leitsatz lautet “Wir sind deins. ARD”. In diesem Sinn haben wir uns für die persönliche Ansprache per Du entschieden. Sollte das nicht passen, reicht eine kurze Rückmeldung an uns, damit unsere Moderator:innen im weiteren Dialog darauf achten, Sie zu siezen.

Weitere Informationen zum Dialog finden Sie in den Häufigen Fragen.

Vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich sehe das ähnlich wie Sie.

Das immer mehr um sich greifende "Duzen" durch wildfremde Dritte, mit denen kein besonderes privates bzw. persönlich vertrautes, sondern allenfalls ein geschäftliches Verhältnis besteht, ist eine der unhöflichsten Unsitten der Gegenwart.

Das ungefragte und geradezu inflationär gebrauchte "Du" durch Einzelhandelsketten, Discounter, Supermärkte und jetzt auch die ARD-Anstalten ist ein ebenso plumpes wie penetrantes kumpelhaftes Anbiedern an die Kunden, Verbraucher und Rundfunkteilnehmer.

Dies soll vielleicht einen Hauch von (nur vermeintlicher) Modernität verströmen, wirkt bei genauerer Betrachtung aber verkrampft sowie ungemein unprofessionell.

Es wird einseitig und gekünstelt eine vertrauliche Nähe konstruiert, die gar nicht existiert und in diesem Kontext von den meisten erwachsenen Menschen zahlreicher Altersstufen auch nicht gewünscht wird. Dies zu ignorieren, nicht zu respektieren und nicht zu akzeptieren, ist nicht nur anmaßend und vermessen, es ist überdies äußerst dreist.

Besitzt der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland, der sich selbst gerne als den Qualitäts- und Leitmedien in der Bundesrepublik zugehörig sehen möchte, tatsächlich eine derartige Chuzpe? Hält er dies wirklich für seiner würdig?

Zu guter Letzt helfen in diesem Zusammenhang ein paar kurze Blicke in die Wikipedia:

"In der deutschen Standardsprache wird die Höflichkeitsform heute durch die Anrede mit der großgeschriebenen grammatikalischen Pluralform "Sie" und mit den davon abgeleiteten Formen der 3. Person Plural gebildet."
Artikel: Höflichkeitsform

"Die Verwendung des aus der dritten Person Plural entlehnten Pronomens Sie ist die heutzutage weiterhin üblichste Form der Anrede gegenüber Fremden in der deutschen Standardsprache. Insbesondere im formalen Geschäftsbereich wird es auch von jüngeren Leuten wechselseitig gepflegt."
Artikel: Pronominale Anredeform

Ich bin 51 und mich stört es auch. Als stockkonservativ würde ich mich auch nicht bezeichnen, aber das Duzen geht mir genauso gegen den Strich wie aufgesetzte Betroffenheit...

Das ungefragte Duzen durch Dritte, mit denen kein besonderes privates bzw. persönlich vertrautes Verhältnis besteht, empfinde ich wie Sie nicht nur als eigenartig, sondern es ist in der Beziehung der ARD-Anstalten zu ihren zahlenden Kunden (Rundfunkbeitragszahlern) auch äußerst unangemessen.

Mehr dazu hier:

https://www.ard-zukunftsdialog.de/node/1083