Mehr Demokratie in der ARD!

Das beschäftigt mich außerdem...

Mehr Demokratie in der ARD!

Ich glaube, dass die ARD ihrem Auftrag zur Stärkung von Demokratie und Meinungsvielfalt nur gerecht werden kann, wenn sie Räume und die Infrastruktur für offene Bürgermedien bereitstellt.
Wenn wir die Abbildung unserer Meinungen in Zukunft nicht profitorientierten sozialen Medien und Plattformen überlassen wollen, sollten wir in dem von uns finanzierten System dafür sorgen, dass Jugendliche und Erwachsene unter medienpädagogischer Hilfestellung die Möglichkeit erhalten, sich medial Gehör zu verschaffen und am demokratischen Meinungsbildungsprozess teilzuhaben.
Durch eigene Mediengestaltung fühlen sich Menschen wahrgenommen und erlernen einen kritischen Umgang mit Medieninhalten.

Kommentare

Gespeichert von krict am Di., 01.06.2021 - 18:31

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Toller Gedanke dem ich mich anschließen möchte. Durch Teilhabe und Gestaltung wird es Beitragszahlern ermöglicht Verantwortung zu übernehmen und damit einhergehend Medienkompetenzen auszubilden.

Gespeichert von achimdahl am Di., 01.06.2021 - 18:33

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Mehr Demokratie würde für mich bedeuten, dass nicht nur Parteien oder andere Interessenvertretungen im "Programmbeirat" vertreten sind.

Es sollte geprüft werden, ob nicht alle 5 Jahre auch normale Bürger Regional mit in diese Räte gewählt werden können.

Nur wenn die Bürger die ARD als "Ihr" Sender empfinden wird es positiv in die Zukunft gehen.

Zukunft braucht Herrkunft.

Gespeichert von Justus Kliss am Di., 01.06.2021 - 21:07
ARD-Themenpat:in

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Hallo Medienpädagoge,
mehr Beteiligung innerhalb und über die ARD ist eine interessante Idee, wobei mir noch nicht klar ist, wie das dann technisch und logistisch umzusetzen wäre: Soll es zum Beispiel in jeder größeren Stadt so etwas wie offene Fernseh- oder Hörfunkstudios geben, in denen Schulungen stattfinden können und in denen man z.B. auch Medienkompetenz erlernen und erproben kann? Und was genau steht hinter der Idee sich medial Gehör zu verschaffen? Geht es darum, selber Programm zu gestalten oder eher Themen vorzuschlagen, die dann von bestimmten Redaktionen ausgearbeitet und umgesetzt werden? Ich finde Partizipation und Akzeptanz enorm wichtig, deshalb frage ich nach.

Hallo Justus, danke für das Feedback. Ja, warum sich medial Gehör verschaffen? Weil ich glaube, dass in unserer digitalen Gesellschaft eine politische Partizipation im ersten Schritt über die mediale Präsenz auf einem gewissen Niveau möglich ist. Und mir geht es wirklich darum, dass wir Meinungsvielfalt stärken, indem viel mehr Menschen selbst Medienbeiträge produzieren und im öffentlichen System präsentieren können. Schulungsangebote und offene Studios wären toll. Aber noch wichtiger wäre ein transparentes und geschütztes Netzwerk, eine Art Mediathek für Debattenkultur, in der wir Bürger und nicht globale Konzerne oder politische Parteien die Regeln bestimmen.

Gespeichert von Anja Görzel-Bub am Mi., 02.06.2021 - 08:40
ARD-Themenpat:in

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Sendungs-Formate zur Bürgerbeteiligung brauchen wir mehr. Gerade entwickelt der SWR in seinem Innovationslab. Die Anregungen nehme ich mit.

Gespeichert von Alrik am Mi., 02.06.2021 - 19:59

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Seit mehr als 20 Jahren produzieren Jugendliche und Erwachsene Inhalte die sie über Medien verbreiten.
Ganz früher über Fanzines, dann über Webseiten und Foren, nun über Youtube, Instagramm und andere soziale Medien.
Das meiste davon ohne Profitorientierung, im Gegenteil, viele geben Geld für Webhosting aus oder opfern ihre Freizeit als Content Creator oder Moderator.

Brauchen diese Menschen wirklich Medienpädagogen?

Nein, diese Menschen brauchen natürlich keine Medienpädagogen, aber alle anderen, die bisher noch keine Erfahrungen mit Mediengestaltung sammeln konnten, aber auch teilhaben möchten.
Und der zweite Punkt ist genau das Problem: Youtube, Instagram usw. sind amerikanische Konzerne. Wenn wir dort unsere Meinungen veröffentlichen, verlieren wir die Kontrolle über unsere Debattenkultur. Diese Portale sind mit ihren Algorithmen intransparent und profitorientiert. Daher brauchen wir, meiner Meinung nach, in unserem öffentlich-rechtlichen System ein geschütztes und transparentes soziales Netzwerk für politische Diskussionskultur, lösungsorientiert und ohne die Zwänge der Aufmerksamkeitsökonomie.

Sie sind also der Meinung das der deutsche Staat per Gesetz Plattformen schaffen soll die zu Kontrolle der Debattenkultur durch ein Kollektiv dienen sollen?
1. Wie genau möchten Sie die Nutzer zwingen diese neuen Plattformen auch zu nutzen?
2. Wer ist dieses "wir" das anscheinend ein Anrecht auf Kontrolle der Debattenkultur hat?
3. Warum sind deutsche öffentlich-rechtliche Konzerne besser als private amerikanische Konzerne?
4. die politische Diskussion findet in Deutschland zu großen Teilen transparent in den Tageszeitungen und Wochenmagazinen statt, Lösungen werden in den Parlamenten erabreitet. Wozu ist also ein geschütztes Netzwerk nötig?

Hallo Alrik, die ARD ist ja nicht der deutsche Staat und auch kein Konzern. Im Gegenteil: das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem wurde geschaffen, um nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus eine Staatsferne und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Medien zu gewährleisten. Darauf stütze ich mich, wenn ich über die Zukunft dieses Systems nachdenke. Und unter diesem Dach würde ich mir eine offene und kontroverse Debattenkultur wünschen, die wir Bürger am besten basisdemokratisch organisieren. Ich denke, wir sind mündig genug, um ein solches Angebot ohne Zwang umzusetzen.
In den jetzigen Netzwerken unterliegt die politische Debatte der Aufmerksamkeitsökonomie, und Zeitung liest keiner mehr.

Natürlich sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Konzerne:
Ein Mutterunternehmen das mehrere Teilunternehmen, z.B. Produktionsgesellschaften, kontrolliert.
Das sie sich - anders als eine Behörde - wirtschaftlich betätigen dürfen gehört zu den Privilegien dieser öffentlich-rechtlichen Anstalten.

Eine demokratische Kontrolle der öffentlich-rechtlichen Medien z.B. durch gewählte Vertreter der Beitragszahler finde - anders als bei den Sozialversicherungen - nicht statt.
Statt dessen wedern die Rundfunkräte im Stil eines Ständestaats mit den Vertretern verschiedener gesellschaftlicher Gruppen besetzt.

Zeitungen & Zeitschriften haben 2018/19 konstant 19 Milliarden Umsatz gehabt...

Gespeichert von Kollerp am Do., 03.06.2021 - 16:27

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Mehr Demokratie durch die ARD? Das ich nicht lache. Demokratie heißt auch die größte Oppostiondpartd, die AFD, genau so zu berücksuctigen wie die viel kleineren Parteien, dazu sind sie gar nicht in der Lage, O- Ton Intendant: „Die AFD ist der Feind“.!!!

Hallo Kollerp, hier geht es doch um unsere Ideen für die Zukunft der ARD. Da darf man doch mal von mehr Demokratie träumen, oder? Und mir geht es genau darum, den Debattenraum für die Aushandlung von Politik zu erweitern, soweit es im Rahmen von Recht und Gesetz ist.

Für eine demokratische Kontrolle der öffentlich-rechtlichen Medien müsste das Privileg der Selbstkontrolle abgeschaft werden, damit der ÖR wie die staatsfernen privaten Medien durch die Landesmedienanstalten kontrolliert werden können.
Hass, Hetze und Schleichwerbung sollten in allen Medien gleich kontrolliertr und bestraft werden.

Die Rundfunkräte sollten demokratisch vom Beitragschuldner gewählt werden wie diese heute schon bei den gesetzlichen Sozialversicherungen der Fall ist, und nicht wie in einem Ständestaat mit den Vertretern von Interessengruppen besetzt werden.

Gespeichert von Sir John Falstaff am Fr., 04.06.2021 - 15:46

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Die ARD sollte überhaupt keine demokratische Veranstaltung sein. Die Aufgabe ist in der Hauptsache die Grundversorgung herzustellen.

Man sollte sich verstärkt an seine Hauptaufgabe halten. Die sonstige Unterhaltung können die kommerziellen Sender machen.

Sir, ihre Meinung in allen Ehren. Ich halte dagegen, dass eine Gesellschaft nur dann demokratisch verfasst sein kann, wenn auch die Medien und übrigens auch das Bildungssystem demokratisch verfasst sind.
Und wie sieht denn diese Grundversorgung in ihren Augen aus?

Nennen Sie mich gerne John.

Ich glaube nicht das die Medien demokratisch verfasst sein sollten. Und wieso eigentlich das Bildungssystem? Das endet im totalen Chaos. Das muß sich mal von Anfang bis zum Ende durchdenken. Schrecklich.

Grundversorgung:
- 3 TV und 3 Radioprogramme.
- über die Internetpräsenz und dessen Umfang kann man reden.

Gespeichert von Fred Fleissner am Sa., 05.06.2021 - 11:54

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Betr: Berichterstattung in den Morgenmagazinen WDR 2 u. WDR 4.
Es ist anscheinend ein Zeichen der Zeit, dass Seitens der Moderatoren mit einzelnen Themen sich nicht kritisch auseinander bzw. nicht intensiv nachgefragt werden. Natürlich sind die Morgenmagazine keine Politsendungen, dennoch haben auch dies Programme die Verpflichtung diesen Auftrag nach zu kommen. Stellvertr. Sabine Heinrich vom WDR 2. Ich weiß, dass sie bei vielen Hören super ankommt. Für mich repräsentiert sie nur leichte u. harmonische Moderation("Uns geht es ja so gut, wie sind gut drauf"). Das kann es nicht sein. Ernsthafte Themen werden in der Regel "nur" mitgeteilt. Und meine Anfragen werden nicht mehr beantwortet.

Gespeichert von Neretz am Sa., 05.06.2021 - 17:34

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Sag mir mal bitte jemand worin sich insbesondere Hörfunk von ÖRR und Privaten noch unterscheiden lassen ? Werbung ohne Ende .Selbst Moderatoren vom ÖRR tauchen plötzlich bei privaten Sendern auf und machen was sie immer gemacht haben -heissa uns geht's ja sooo gut......Gleiches Musikgedudel usw.

Viele der Moderatoren bei ARD & ZDF sind freie Mitarbeiter die zum Teil Eigentümer von Produktionsgesellschaften sind welche für ARD & ZDF die Sendungen produzieren.
Natürlich können diese Moderatoren auch für die private arbeiten.