Zeitgemäße Klangqualität im Digitalradio
Irgendwas ist schiefgelaufen mit den digitalen Bandbreiten, da wo das "Radio der Zukunft" vermutet wird: beim Digitalradio DAB+ und im online Streaming der ARD.
Die bei DAB+ typischen 64 kbps (WDR 5) bis 96 kbps (Bayern 2), sowie die beim ARD RadioStreaming üblichen 128 kbps sind zu wenig. Die "Spurbreite" ist für guten Klang nachweislich zu gering. Das ist digitales Niveau von Ende der 90er!
Konkurrenz wie Spotify & Co verwenden seit Jahren um ein Vielfaches(!) höhere Datenraten von 256 bis 320 kbps und bieten just 2021 zusätzlich "verlustfreie" Übertragung (mit vermutlich ca. 1000 kbps).
Selbst dem TV-Ton gönnt die ARD 256 kbps (DVB-T2).
Radio bitte technisch nicht verhunzen!
Kommentare
Die tollste Bitrate hilft…
Die tollste Bitrate hilft wenig, wenn Moderatoren ständig um Entschuldigung bitten für die schlechte Tonqualität - oder dies trotz schlechter Tonqualität unterlassen - bei Interviews und Zuschaltungen. Schlechte Tonqualität heißt schlechte Verständlichkeit, besonders wenn man als Hörer - anders als die Radiomoderatoren und Studiotechniker - keinen Kopfhörer aufhat.
Oft ist es eine miese Handyverbindung, die schlechte Verständlichkeit verursacht. Ich habe kein Verständnis dafür, dass vor allem längere Zuschaltungen oder Interviews übers Handy laufen. Hier ist bitte unbedingt ein Festnetzanschluss zu nutzen oder das Interview/die Zuschaltung zu unterlassen.
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Ich schrieb von …
Ich schrieb von "nachweislich". Schlechten Klang bei DAB+ unter 128 kbps hat die EBU (Europäische Rundfunkunion) in gründlichen Hörtests nachgewiesen. Nachzulesen in:
https://tech.ebu.ch/publications/bpn094
Wenn selbst der Fernsehton bei knappem Frequenzspektrum 256 kbps bekommt, warum sollte HÖRfunk mit viel weniger abgespeist werden??
Eine Kurskorrektur ist geboten. Und diese wäre nicht unmöglich.
+ Der HR macht es bereits richtig bei DAB+. Er verwendet 136 kbps.
+ Die BBC sendet online mit 320 kbps. Allerdings nur für die Insel. (Außerhalb sind es 128 kbps)
Die ausreichend breiten Datenbahnen dann noch mit optimalen Codecs füllen ...
Aber wem sag ich das, etwa der ARD?
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Ich schließe mich an: die…
Ich schließe mich an: die Audioqualität über die Livestreams ist bei den meisten Programmen nicht akzeptabel. 128 kBit/s MP3 mögen für das "Nebenbei-Hören" in mono genügen, nicht aber für bewusstes Zuhören. Hier sollten alle Kulturwellen 256 kBit/s MP3 und alle sonstigen Wellen 192 kBit/s MP3 als zusätzlichen "HQ"-Stream bekommen. MP3 ist leider immer noch nötig wegen der Kompatibilität - nur MP3 garantiert volle Endgeräteunterstützung. Der Effizienzgewinn von AAC ist im HQ-Bereich dann auch nicht mehr groß. Dazu gerne noch einen zusätzlichen LC-AAC-Stream in 96 kBit/s (für den qualitativ brauchbaren Einstieg bei niedrigen Bitraten).
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DAB+ leidet massiv unter HE…
DAB+ leidet massiv unter HE-AAC, das bei Bitraten unter 128 kBit/s genutzt werden muss. Eigentlich ginge LC-AAC schon ab ca. 112 kBit/s, leider sind viele Geräte verkauft worden, die LC-AAC erst ab 128 kBit/s Subchannel-Datenrate aufwärts ordentlich spielen. Die ARD sollte versuchen, überall via DAB+ auf diesen Standard zu kommen. Dazu wäre es nötig, die Regionalisierungen aus den Landesmuxen auszulagern in Regionalmuxe. Das sollte zusammen mit den privaten Anbietern angegangen werden, die brauchen die Regionalisierungen schon für die Werbung. Also ein Landesmux für die überregionalen Programme und x Regionaluxe - jeweils ÖR und Private gemeinsam zum wirtschaftlichen Betrieb.
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Obwohl wir heute die…
Obwohl wir heute die schnellsten und kostengünstigsten Datenverbindungen haben, die es jemals gab, wird tatsächlich immer mehr an Datenrate und damit an Bild- und Tonqualität gegeizt. Insbesondere die Verbreitung via Satellit, die die ARD-Anstalten ja sogar in Eigenregie uplinken, ist mit Abstand die kostengünstigste Verbreitungsart bei größter Reichweite. Seit vielen Jahren gibt es den "ARD-Hörfunktransponder", der alle ÖR-Radioprogramme mit wirklich guter Qualität zur Verfügung stellt. Leider scheinen auch die Zeiten dieser Übertragung vorbei zu sein, man will die Datenraten deutlich senken. Vorbei sind die Zeiten, als man noch den Anspruch hatte, in bestmöglicher Qualität zu senden.
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Wenn man eine gute Internetverbindung hat ....
Ein Kommentar von gestern hat um niedrige Datenraten gebeten.
Vielleicht tut es in dem Zusammenhang eine entsprechende Einstellungsfunktion.