Mal wieder „Deutsch für Profis“ lesen!
In meinem journalistischen Berufsleben galt die Maxime: „Für Leserinnen und Leser, Hörerinnen und Hörer ist das beste Deutsch gerade gut genug." Wolf Schneiders Buch „Deutsch für Profis“ leistete gute Dienste als Wegweiser.
Über Schneiders Anliegen scheint man in den Redaktionen zu lächeln – bei den Printmedien, aber auch bei den ARD-Hörfunksendern.
Schiefe Bilder, aufgedonnerte Metaphern, falscher Gebrauch von Wörtern (z.B. „sich erschrecken“ oder „zunächst“ statt „vorerst, bisher“) sind häufig zu hören. Zum Glottisschlag sage ich lieber nichts...
Natürlich kann man den pfleglichen Umgang mit der Sprache als „old school“ (ginge auch „altmodisch“?) abtun. Zukunft gewinnt man damit nicht.
Kommentare
Herr Krzok, könnten Sie mir…
Herr Krzok, könnten Sie mir noch einmal kurz erläutern, worum es Ihnen genau geht?
So belesen wie Sie scheinen müssten Sie doch die unterschiedlichen Konnotationen von "old school" und "altmodisch" bestens kennen, oder?
Ist das durch die Hintertüre ein Votieren gegen das Gendern (wie in anderen Beiträgen auf dieser Plattform) und für einen (einem früheren Vorstoß der CSU nahestehenden) Versuch für das ersetzen von Anglizismen und Latinismen durch deutschsprachige Begriffe?
Oder geht es Ihnen um den Umgang mit Sprache, die Kunst die Sprache sach-/dudengemäß zu nutzen?
Oder geht es Ihnen um etwas ganz anderes?
Den von Ihnen genannten Buchtitel kenne ich nicht. Worum geht es darin (grob)?
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Hallo KleineZukunft, zu …
Hallo KleineZukunft, zu „Deutsch für Profis" schreibt der Verlag: „Der ehemalige Leiter der Hamburger Journalistenschule zeigt an vielen verblüffenden Beispielen aus Presse und Rundfunk auf, wie schlampig heutzutage mit der deutschen Sprache umgegangen wird und wie man es besser machen könnte. Eine intelligente und unterhaltsame Pflichtlektüre für Journalisten und alle, die mit Sprache zu tun haben.“
Nein, ich kämpfe nicht gegen Anglizismen und meine, dass Sprache lebendig bleibt, indem sie sich verändert. Gendern ist Teil der Identitätsdebatte. Darüber muss unter gesellschaftlichen Aspekten nachgedacht werden. Ich wünsche mir mehr selbst- und sprachkritische Arbeit in den Redaktionen.
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Regelmäßig schmerzt mich das…
Regelmäßig schmerzt mich das "zunächst unklar"
"Die näheren Umstände waren zunächst unklar"
Das ist eine betont abgeschlossene Vergangenheitsform, heißt also auf gut Deutsch "Mittlerweile sind sie klar, aber wir sagen es trotzdem nicht". Warum sagt man nicht einfach "sind noch unklar", "bisher unklar" oder "zu diesem Zeitpunkt unklar"?
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Treffender hätte man es…
Treffender hätte man es nicht auf den Punkt bringen können.
Insbesondere in den Nachrichten zu schwerkriminellen Straftaten taucht die Formulierung "Die näheren Umstände waren zunächst unklar" geradezu inflationär auf und lässt den zahlenden Zuschauer bzw. Zuhörer dann fragend zurück.
Oft ist es dann auch so, dass selbst zu einem späteren Zeitpunkt die dann sehr wohl bekannten "näheren Umstände" nicht nachgemeldet werden.
Also, liebe ARD, in Zukunft bitte keine sprachlich und inhaltlich halben Sachen mehr! Kehren Sie zu einem objektiven, unabhängigen und unparteiischen Journalismus zurück, der der einst Ihr Markenkern war.
Mehr dazu hier:
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Danke für Ihren wirklich…
Danke für Ihren wirklich wichtigen Beitrag, dem ich inhaltlich voll und ganz zustimme.
Zur berechtigten Kritik an dem sprachlich falschen und inklusionsfeindlichen "Gendern" verweise ich auf den Beitrag "Gendersprache? Nein, danke!":
https://www.ard-zukunftsdialog.de/node/1556
Einer meiner Bekannten nennt es die "Pest der Neuzeit": das ungenierte, ungefragte und nicht einvernehmliche "An- und Herumgeduze".
Dazu der Beitrag "Duzen bei der ARD - distanzlos und unprofessionell!":
https://www.ard-zukunftsdialog.de/node/1083
Zu guter Letzt sollte im Zuge des ARD-Bildungsauftrages der Genitiv gepflegt und dort eingesetzt werden, wo er hingehört:
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Ein schöner Vorschlag, der meine volle Unterstützung findet.
Auch wenn ich "Glottisschlag" erst suchen musste.