Bei Sicherheitspolitik auch pazifistische Journalist*innen zu Wort kommen lassen.

Das beschäftigt mich außerdem...

Bei Sicherheitspolitik auch pazifistische Journalist*innen zu Wort kommen lassen.

Die ARD-Journalist*innen, die über die sicherheitspolitische Themen berichten oder sie kommentieren, vertreten nach meinem Eindruck fast ausschließlich eine militärbefürwortende Position bei gelegentlichen kleinen Detailkritiken. Die grundsätzliche Gegenposition, die Militär aus Menschenrechtsgründen und wegen seiner friedenspolitischen Kontraproduktivität generell in Frage stellt, wie beispielsweise die 34 Trägerorganisationen der Initiative sicherheitneudenken.de, kommt leider (noch) nicht vor. In Sachen regenerativer Energiepolitik verhielt es sich interessanterweise auch lange so.

Kommentare

Gespeichert von LasWolfas am Do., 03.06.2021 - 10:53

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Klar kann man auch pazifistische Journalisten zu Wort kommen lassen. Finde ich gut. Aber in der Regel geht es ja hier um Realpolitik, und daher ist die Unterhaltung eines eigenen Militärs momentan alternativlos. Auch kann durchaus mal hervorgehoben werden, das Länder mit großem Budget eben auch die neuesten Techniken entwickeln(Man siehe Boston Dynamics, Raketenwissenschaft). Das mag alles nicht gut sein, aber wissenschaftlich bringt das die Menschheit zumindest voran. Das kann man nicht abstreiten.

Die von mir gemeinte Position des Pazifismus versteht sich als realpolitisch und kritisiert die militärische Friedenssicherung neben ihrer normativen Inkompatibilität vor allem auch wegen ihrer mangelnden Zielführung. Der technische Fortschritt kann z.B. auch in den medizintechnischen, pharmazeutischen, energetischen und kommunikativen Sektoren vollzogen werden und ist nicht auf den militärischen Bereich angewiesen. Natürlich übt der diabolische Destruktionstrieb eine starke Macht aus - aber eben eine diabolische. Ist es nicht an der Zeit, dass an den Menschenrechten orientiere Bürger*innen und Politiker*innen dies nach den durchgängig negativen Erfahrungen mit militärischer Gewalt ablehnen?

Gespeichert von André am Do., 03.06.2021 - 11:56

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Die Frage wäre doch eher, ob man auch "pazifistische Positionen" berichtet.
"Pazifistische Journalisten" einsetzen zu wollen, riecht dann doch sehr nach Meinungsmache, statt nach gewissenhafter, journalistischer Berichterstattung zur Sache und zu den Positionen der Beteiligten.
Nicht die Meinung des Journalisten (z.B. "Pazifismus") sollte die Berichterstattung bestimmen, sondern Ausgewogenheit, Fairness, Daten & Fakten.

P.S.
Und von der Gendersprache halte ich überhaupt nichts.

Das wäre schon ein großer Fortschritt, wenn auch die grundsätzliche Kritik an militärischer Sicherheitspolitik dargestellt werden würde.
Bei den aktuell Berichtenden und Kommentierenden ist nach meiner Einschätzung das grundsätzliche Einverständnis zum Militär fast immer gegeben.
Was das Gendern betrifft - hier sollten die Frauen die Entscheidung treffen.

Es wäre ein riesengroßer Fortschritt, wenn einfach nur korrekt berichtet werden würde, so wie es im Rundfunkstaatsvertrag steht. Jüngstes Beispiel. Es wird das russische Manöver kritisiert, welches im Westen des Landes stattfand. Der ukrainische Aufmarsch an der Frontlinie zum Donbass und das geplante NATO-Manöver, welches im Baltikum, in der Ukraine, im Schwarzen Meer oder auf dem Balkan stattfindet, werden einfach verschwiegen! Es wurde suggeriert, dass Russland die Ukraine angreifen könnte. Die Tatsache, dass die Ukraine das Minsker Abkommen, zur Beendigung des Krieges in der Ostukraine nichtumsetzen will und statt dessen einen Angriff plante wird auch komplett verschwiegen!

@ T.Ziegler: "Was das Gendern betrifft - hier sollten die Frauen die Entscheidung treffen."

Die Frauen haben bereits entschieden.
Aktuellen Umfragen zufolge lehnt die Mehrheit der Frauen das ab (ebenso wie die Mehrheit der Männer).

Abgelehnt wird
- das Gendern,
- das ständige Doppeln (Moderatoren und Moderatorinnen, die mit ihren Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern den Hörerinnen und Hören ... auf die Nerven gehen)
- und auch der falsche Gebrauch des Partizips (Lehrende und Zubeschulende, statt Lehrer/Schüler).

Eine Mehrheit der Deutschen hat auch vor langer Zeit einmal Rauchverbote abgelehnt und sich wahnsinnig aufgelehnt. Ein Großteil derer, die damals dagegen waren, sind heute froh, dass es so gekommen ist. Diese Umfrageergebnisse zeigen in erster Linie mal einen Unwillen zur Veränderung, den man durch die Geschichte hinweg wieder und wieder sieht. Das betrifft alle Bereiche unseres Lebens bis hin zur Stromversorgung oder der Tatsache, dass Frauen anfingen, Hosen zu tragen. Das ist zu erwarten und normal und hat mit der Sache noch nicht viel zu tun. In einigen Jahren wird es in Fleisch und Blut übergegangen sein und man sich wundern, dass es mal Diskussionen gab.

Die ARD wie auch ZDF und DLF werden von Mitgliedern der Atlantikbrücke geleitet und das sieht man auch an der "prowestlichen" Berichterstattung und Kommentierung. Schon das widerspricht dem Rundfunkstaatsvertrag, denn dort heißt es, dass "ausgewogen" zu berichten ist und auch Meldungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen sind. All das erfolgt überhaupt nicht mehr, die Tagesschau ist de facto eine Pressestelle der NATO oder US-Regierung. Deren Behauptungen werden vornangestellt, die Gegenseite kommt nur verkürzt oder gar nicht zu Wort, auf die rechtlichen Grundlagen (UN-Charta, internationale Abkommen etc.) wird überhaupt nicht oder falsch verwiesen!