Programmvielfalt kann nur entstehen, wenn auch Journalistenvielfalt herrscht

Menschen und Meinungen

Programmvielfalt kann nur entstehen, wenn auch Journalistenvielfalt herrscht

Meinungen

Die ÖR haben auch ein Glaubwürdigkeitsproblem, dass in Augen vieler Konservativer die Journalisten oft dem eher linken Spektrum angehören. Es gibt wissenschaftliche Studien, die belegen, dass 60-70 Prozent der Journalisten in Deutschland eher links wählen. Konservative in Dtl. haben daher oft das Gefühl, dass die veröffentlichte Meinung mit der öffentlichen NICHT übereinstimmt. Dann entstehen so Phänomene wie der Zulauf zu Pegida aus der Mitte der Gesellschaft ...
Zwei Vorschläge:
Passt mittelfristig Eure Personalpolitik dieser Sachlage an und bringt kurzfristig wieder solche Formate wie Frontal mit zwei politisch entgegengesetzen Kommentatoren, die für alle sichtbar einem Lager angehören.

Kommentare

Gespeichert von Ardrik2002 am Fr., 04.06.2021 - 10:31

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Die Zahlen sind noch erschreckender. Ein kürzlich in der Welt veröffentlichten Umfrage zeigt, das 60% der Voluntäre im ÖRR Grün, und 25% die Linken wählen. In der Summe wählen also 85% wählen Links. Eine ausgewogene Berichterstattung ist da gar nicht mehr zu erwarten.

Das waren noch Zeiten, als Hajo Friedrichs die Objektivität als oberste Maxime der Journalisten einforderte. Davon sind wir inzwischen meilenweit entfernt. Statt Informations- und Bildungsauftrag versteht sich die ARD, insbesondere der WDR und der NDR, als Anstalt mit Erziehungsauftrag mit betreutem Denken.

@Kollerp: Das stimmt so nicht. Wir diskutieren doch angeregt darüber und gewichten über mehrere Wochen hinweg den Input der User. Darum treffen wir uns doch auf diesem Forum. Viele Grüße Roman

Doch Hr. Roell, das stimmt. Ob dieser Zukunftsdialog zu spürbaren Veränderungen führen wird oder nur als Vehikel Dampf abzulassen von den ÖRR Verantwortlichen gesehen wird, das wird erst die Zukunft zeigen.

Ich würde den ÖR nach den vielen einschlägigen Beiträgen hier eine Chance geben, Änderungen vorzunehmen. Für mich sollte eine Stelle eingerichtet werden, die die Qualität in den Sendern und die Einhaltung journalistischer Grundregeln überwacht. Gebührenzahler sollten dort Beschwerde führen und Meinungsjournalismus anzeigen dürfen. Die Sender müssen das dann intern mit ihrem Personal klären. Wer als Mitarbeiter den ÖR für die eigene politische Agenda mißbraucht, muss dann - nach Durchlaufen der üblichen arbeitsrechtlichen Eskalationsstufen - gehen. Voraussetzung: Dem Rundfunkrat und den Intendanten ist tatsächlich an einer neutralen Berichterstattung gelegen.

Ich denke nicht, dass die ARD in dieser Weise regulativ in die journalistische Arbeit von Redaktionen eingreifen sollte. Die redaktionelle Freiheit ist ein hohes Gut und muss geschützt werden. Wie soll das denn in der Praxis aussehen? Kommt dann da eine Neutralitätsbeauftragter und sagt: »Diese Kritik an der Regierung ist zu einseitig. Ohne Stellungnahme des Regierungssprechers wird das leider nicht mit der Veröffentlichung«. Das würde eine kritischen Presse doch aktiv bei ihrer Arbeit behindern. Es muss Redaktionen erlaubt sein, eigene Schwerpunkte zu setzen.

Gespeichert von ThK am Mi., 09.06.2021 - 21:56

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Es braucht ganz dringend mehr konservative und liberale Journalisten (und das sage sogar ich als SPDler). Wenn > 90% der Volontäre grün/rot/rot wählen, dann läuft etwas gewaltig schief - denn für ausgewogenen Journalismus ist in allererster Linie politische, dann erst geschlechtliche, ethnische oder andere Diversität erforderlich. Dass diese politische Diversität häufig fehlt, merkt man an vielen Stellen - von der völlig unkritischen Nutzung der Gendersprache bis zur Berichterstattung über konservative CDU-Landesverbände in Ostdeutschland. Nur wenn diese politische Diversität wieder spürbar wird, wird die ARD ihr Glaubwürdigkeitsproblem überwinden können.