Differenzierterer Umgang mit dem Konflikt in Palästina

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Differenzierterer Umgang mit dem Konflikt in Palästina

Die Welt

Ich habe den Eindruck, dass die ARD-Berichterstattung viel zu undifferenziert mit dem kürzlich wieder entflammten Konflikt in Palästina umgeht. Auch habe ich das Gefühl, dass hier mitunter blind dem Regierungskurs gefolgt wird.
Der Konflikt in Palästina ist zu komplex, um die verschiedenen Ereignisse einfach in "Antisemitismus", "Terrorismus" etc. einordnen zu können.
Antisemitismus ist z.B. etwas anderes als Antizionismus. Besatzung von Ländereien eines anderen Volkes ist etwas anderes als das Existenzrecht des Staates auf dem eigenen Staatsgebiet. Es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele, bei denen es sich die Berichterstattung der ARD viel zu einfach macht und nur einseitig beleuchtet.

Kommentare

Gespeichert von Sir John Falstaff am Di., 01.06.2021 - 09:20

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Doch das findet meines Erachtens recht austariert statt. Da gibt es innenpolitisch keinen Blumentopf zu gewinnen. Anders sieht es schon beim Thema Bundestagswahlen aus.

Da von diesem Konflikt auch zahlreiche in Deutschland lebende Personen betroffen sind, hat das in meinen Augen schon eine große innenpolitische Relevanz.
Konkretes Beispiel: In Düsseldorf fand am 21.5. eine Demonstration in Solidarität mit Israel mit 400 Teilnehmenden statt, über die der WDR als "Demo gegen Antisemitismus" berichtete. Einen Tag später, am 22.5., fand ebenfalls in Düsseldorf eine Demonstration in Solidarität mit dem Palästinensischen Volk statt, diese sogar mit 2500 Teilnehmern, über die der WDR kein Sterbenswort verlor.

Wie geschrieben, ...ich sehe die Positionen hierzu im ÖR gut und ausgewogen dargestellt.

Bezüglich der Demonstration besteht freilich eine innenpolitische Sicherheits- und Verfassungsrechtsrelevanz.

Ich möchte nicht das der Konflikt hier bei uns als Nebenkriegsschauplatz ausgetragen wird.

In dem Zusammenhang darf ich mal an die kurdischen Ausschreitungen 1995 erinnern.

Demonstrieren, ja! Aber ordentlich Anmelden und ohne Gewalt.
In Rom zünde ich auch keine Mülltonnen an um gegen HartzIV zu protestieren.

Es geht hier um die rein neutrale Berichterstattung als @Sir John Falstaff. Die ÖR sollten in ihrer lokalen Berichterstattung nicht einfach Ansammlungen von 2500 Menschen verschweigen, gerade, wenn die andere Partei lobend erwähnt wird. Die ÖR müssen hier auch keine Stellung beziehen. Aber zum journalistischen Auftrag gehört es zumindest zu berichten.
Nebenbei erwähnt waren beide im Beispiel genannte Veranstaltungen absolut gewaltfrei.

Gespeichert von Eike am Do., 03.06.2021 - 00:20

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Ich habe nicht das Gefühl, dass eine differenzierte Außeinandersetzung mit dem Konflikt im ÖRR ausbleiben würde.