Gendern eingrenzen

Das beschäftigt mich außerdem...

Gendern eingrenzen

Notwendigkeit und Nutzen des Genderns sind sprachwissenschaftlich umstritten. Ein Großteil der Bevölkerung lehnt es ab, Tendenz steigend. Auch der Rat für deutsche Rechtschreibung sieht diese Praxis kritisch. Im Kontext des ÖRR führt der zunehmende Gebrauch der Gendersprache zu einer Entfremdung eines Teils der Zuschauer und Zuhörer, die entweder gar nicht mehr, oder nur noch widerwillig einschalten. Das kann nicht im Sinne einer Institution sein, die für alle da sein soll. Nun mein Vorschlag: Warum nicht - ähnlich, wie es mit der "Einfachen Sprache" gemacht wird - Nachrichten, Onlineinhalte etc. parallel zum Standarddeutschen in Genderdeutsch anbieten und so dem Publikum die Wahl geben?

Kommentare

Gespeichert von Inge-Hedi am So., 06.06.2021 - 10:24

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Das Gendern ist überflüssig, stört den Rede- und Lesefluss. Außerdem können nicht einmal diejenigen, die gendern das ganze vollständig durchhalten. Weder grammatikalisch noch wenden sie es auf alle Personengruppen an. Es ist einfach unsinnig, das grammatikalische Geschlecht mit dem sexuellen Geschlecht zu verwechseln. Selbstverständlich muss immer dann, wenn eine konkrete oder eine einzelne Person gemeint oder genannt ist, die korrekte Anrede, das korrekte Geschlecht genannt werden. Alles andere ist unhöflich und respektlos.
Aber Gleichberechtigung erreicht man nicht durch diese Verunstaltung der Sprache sondern durch Gleichbehandlung, durch angemessenen Umgang mit den Menschen.

Ich sehe das ja ähnlich wie Sie. Da es aber einen kleinen Teil in der Bevölkerung gibt, der das anders sieht, könnte der ÖRR ja ein entsprechendes Spartenangebot für diese Zeilgruppe machen (spezielle Sender/Sendeplätze für gegenderte Inhalte, eine Option im Onlinebereich o.ä.).

das unterstütze ich - ein entspannter Umgang mit unserer tradierten Sprache tut not und Gleichbehandlung braucht wahrlich anderes. Hass und Geifer höre ich dennoch oft, wenn es um Gender geht - nicht nur bei Gendersprache - ist da was anderes im Gange?
In der Tat aber wird ein Wort leider tradiert oft ans Geschlecht gebunden. Frage ich Kinder nach dem Arzt, so kommt natürlich ein Mann ins Bild, denn sonst gehen sie ja zur Ärztin. Sprache verändert sich, womöglich weniger durch die Älteren (wie mich), denn das Haftenbleiben am Vertrauten ist allzu menschlich. Meine erwachsenen Kinder jedenfalls reden nicht mehr wie Oma und Opa, und auch zu meiner Sprachpraxis bemerke ich Unterschiede

"Frage nach dem Arzt"
Und wenn Sie nach der "Führungskraft" fragen?

"Die Führungskraft" ist offensichtlich "weiblich", doch werden die meisten Mitarbeiter vielleicht doch an einen Mann denken?

Fazit: Das Denken am Geschlecht der Wörter festmachen zu wollen ist kaum hilfreich.
Nicht ohne guten Grund hat sich das generische Maskulinum als umfassender Begriff, als kurzer und treffender, einfacher Begriff, herausgebildet.