Weniger Einseitigkeit

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Das "junge Programm" der öffentlich-rechtlichen hat meiner Ansicht nach massive Probleme. Es ist nahezu monolothisch auf die vermeintlich hippe, wohlhabene und politisch linke Großstadtjugend ausgerichtet. Das reflektiert sich in der thematischen und gestalterischen Ausrichtung der Formate, in welchen Themen außerhalb der besagten Blase kaum vorzufinden sind. Und gerade die öffentlich-rechtlichen Programme sollten doch gerade dadurch auszeichnen mehrere gesellschaftliche Facetten aufzuzeigen. Ich sehe eine Entfremdung, welche eine deutliche Gefahr für die zukünftige Akzeptanz der ARD darstellt. Es kann einfach nicht der Anspruch der ör-Medien sein, dass sie sich kaum von der der taz unterscheidet.
Auch in meiner Generation spricht nur eine Minderheit Gendersprache und werden wirtschaftliche Themen diskutiert. Speziell Themen mit Relevanz für die ländliche finden im "Jugendprogramm" gar keine Ansprache.

Kommentare

Gespeichert von Zebernutanem am Mo., 31.05.2021 - 16:08

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Dem kann ich mich anschließen, der ländliche raum aus jugendperspektive wird mmn auch komplett ausgeblendet, wobei ich jetzt auch nicht behaupten würde das 'großstadtjugendthemen' (hoffe es stört sie nicht, wenn ich das so zusammenfasse ;)) überrepräsentiert sind. Im vergleich zum rentnerprogram ist auch das nen witz. Auch die perspektive von einwandererkindern/-jungendlichen wird, wenn überhaupt, nur anhand von stereotypen abgehandelt, soweit ich informiert bin.
So nach dem motto: die assige shantalle mit hauptschulabschluss und Anton aus oberbayern will am liebsten den ganzen tag trecker fahren.

Gespeichert von Stefanie Schäfer am Mo., 31.05.2021 - 16:22
ARD-Themenpat:in

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Es ist sehr schade, dass dieser Eindruck entsteht, weil die jungen Angebote genau das nicht wollen: bestimmte Zielgruppen ausschließen. Im Gegenteil: Diversität und das Abbilden verschiedener junger Lebensformen- und charaktere sind unfassbar wichtig für uns. Wir nehmen das bei der Auswahl unserer Themen und Protagonist:innen sehr ernst. Woran fehlt es also konkret? Über was sollten wir mehr berichten und wie?

Es fällt dort auf, dass sich dann doch meist in den Interessen der eigenen Blase bewegt wird. Und im jungen Programm wirkt es vermehrt so, dass diese Bkase sich doch sehr von Querschnitt der Gesellschaft unterscheidet.

Ein Ansatz wäre es, wie gesagt, z. B. auch einmal die ländliche Jugend in den Fokus zu rücken. Die findet im Jugendprogramm nämlich so gut wie gar nicht statt. Und die Erfahrungswelt dieser Jugend unterscheidet sich doch enorm von der urbanen. Da spielen, als Kontrast, auch einmal mit Mitte schon Themen wie der Hausbau und finanzierung eine Rolle.

Ich habe soeben noch einmal auf der Website von funk geschaut und in drei Kanalbeschreibungen dort wird auf Berlin eingegangen, während für den ländlichen Raum nichts zu finden ist.

Nach meiner bisherigen Erfahrung mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus der Killerspieldebatte sollte die ländliche Jugend froh sein nicht in den Fokus des ÖR zu geraten.
Vermutlich würde sich die Berichterstattung des ÖR auf das Thema "Saufgelage beim Dorffest, Rechte in der Feuerwehr & sexuelle Belästigung in der Dorfdisco" beschränken, wobei in den Interviews alle Aussagen die nicht zu diesm Bild passen konsequent heraus geschnitten werden.

Ein gutes Beispiel für diesen Stil ist die Frontal 21 Reportage "Wie Rechte die Gaming-Kultur unterwandern" vom 19. Nov. 2020 in dem genau diese Art von Interview mit der Streamerin Sissor geführt wurde.

Ich glaube das Hauptproblem ist, dass überhaupt ein Angebot für Junge Menschen geschaffen werden soll. Dadurch wird man aufgrund seines Alters auf irgendein Stereotyp reduziert, in diesem Fall der linksliberale "fortschrittliche" Student. Wenn man junge Mensche nicht auf vermeintlich vorhandene Gruppenmerkmale reduziert , macht es schließlich auch wenig Sinn diese als Gruppe anzusprechen. Tatsächlich sind die Perönlichkeitsmerkmale, welche Weltanschauung, Lebensentscheidungen und politische Haltung formen nicht in erheblichem Maße altersabhängig. Vielleicht würde es helfen, man konzentriert sich einfach darauf Content für Youtube zu produzieren und lässt junge Menschen als Zielgruppe überhaupt weg, hier wird die Gesellschaft anhand eines Merkmals gespalten, dass tatsächlich unwichtiger ist, als es gemacht wird.

Meiner Wahrnehmung ist man so sehr darauf bedacht, die noch so kleinste identitäre Kategorie abzubilden, dass man nicht merkt wie große Teile der Jugendlichen/jungen Erwachsenen ausgeschlossen werden. Und das mag vielleicht wirklich damit zusammenhängen, dass, wie mein Vorredner gesagt hat, zu sehr mit der Linse der "vermeintlich hippen, wohlhabenen und politisch linken Großstadtjugend" an die Thematik herangegangen wird, was auch dadurch verdeutlicht, dass aus Prinzip nicht die Sprache der Zuschauer gesprochen wird. Das birgt das Potenzial zu einer Entfremdung vieler Menschen mit den öffentlich-rechtlichen Medien beizutragen, was meiner Meinung nach dringendst vermieden werden sollte.

Gespeichert von Madeleine am Mo., 31.05.2021 - 16:27

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Sehe ich auch so. Hier produzieren studierte, überwiegend linke, Journalisten Inhalte für studierte, überwiegend linke, Zuschauer. Alle anderen Interessengruppen werden meistens ausgeblendet und dürfen trotzdem weiterhin ihre 18 € im Monat abdrücken.

Anstatt Videos über 'feministische Anti-Menspreading-Hosen' (ja, echt...) zu drehen, könnte man ja mal darüber reden, dass die Ausbildungen zum Logopäden und Ergotherapeuten - beides Berufe, bei denen großer Personalmangel herrscht - so teuer sind, dass sich viele Interessierte die Ausbildung gar nicht leisten können. Das ist ein riesiges Problem, nicht nur für die Azubis, sondern besonders auch für Kinder mit Sprachstörungen oder Schlaganfallpatienten.

Ich würde mir auch wünschen, dass Sendungen wie "Passt, wackelt und hat Luft" (über Doku über Handwerksazubis) auch mal in der ARD oder im ZDF kommen, nicht nur in den Dritten. Und, dass in solchen Sendungen auch mal erwähnt wird, dass (zumindest in manchen Bereichen) die Meisterprüfung mit deutlich höherem Aufwand verbunden ist als z.B. eine medizinische Doktorarbeit (von den exorbitanten Kosten für Meisterschule- und Prüfung mal ganz zu schweigen). Und, dass gute, selbständige Handwerker ein Einkommen haben, von dem viele Leute mit Studium nur träumen können.

Wenn im ÖRR mal 'normale' Arbeiter porträtiert werden (was selten genug ist), dann entweder als beschränkte Spaßvögel, bei denen es halt geistig nicht fürs Abi gereicht hat, oder als arme Lohnsklaven. Dass es sich hier um top ausgebildete Fachkräfte handelt, ohne die in Deutschland nichts laufen würde, wird da oft vergessen - vermutlich weil sich bei den Produzenten niemand vorstellen kann, dass jemand der nicht mindestens zwei Buchstaben vor oder nach dem Namen hat, auch irgendetwas auf die Reihe kriegt.

Gespeichert von Nicolas_Ker am Mo., 31.05.2021 - 16:56

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Journalismus muss neutral sein und möglichst alle demokratisch lebenden repräsentieren.
So sehe ich auch weniger den ländlichen Raum repräsentiert, was ich echt schade finde. Zugewanderte kommen leider nur mit „WDRforYou“ in Szene und sind im normalen Programm schon unterrepräsentiert.
Die Politik möchte, dass möglichst viele den höhst möglichen Abschluss erreichen, was ich persönlich gut finde, jedoch kenne ich auch viele, die dazu nicht in der Lage sind. Diese Leute gehen völlig verloren und müssen mitgenommen werden, z.B. mit Reportagen über verschiedene Handwerksberufe etc.
Interessant finde ich auch, wenn mehr über die Zukunft berichten z.B. über neue Arbeitsplätze im Erneuerbaren Energiesektor und was man für ein besseres Umweltbewusstsein persönlich tun könnte.
Nur so, werden alle, egal mit welchen Abschluss, Beruf oder Hintergrund erreicht.

Ich denke tatsächlich nicht, dass Journalismus zwangsläufig neutral sein muss. Jedoch denke ich, dass der ÖRR in der besonderen Verantwortung steht ein gewisses Maß an Ausgewogenheit herzustellen, wobei er höhere Standards zu erfüllen hat als private Medien. Und genau da setzt meine Kritik am jungen Programm von ARD und ZDF an.

Gespeichert von Selina B am Mo., 31.05.2021 - 23:47

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Das ist ein sehr guter Punkt, der ländliche Raum und Ausbildungsberufe sollten mehr berücksichtigt werden.
Es scheint sich immer mehr ein "Studier doch!" durchzusetzen, aber wir brauchen sicher mehr Elektriker als Kunsthistoriker.
Was bringen immer ausgefallenere Studienfächer, von denen nicht einmal die Menschen, die sie studieren wissen, was man damit tun soll, wenn es so viele faszinierende Handwerksberufe gibt, in denen man auch gut Geld verdienen kann? Mehr Berichterstattung würde einem gewissen Unwissen oder Ansehnsproblem sicher abhelfen.
Die jungen Leute sind nicht nur linke Studenten, ich habe gehört, es soll sogar konservative Jugendliche und junge Erwachsene geben!

Gespeichert von Stefanie Schäfer am Di., 01.06.2021 - 14:19
ARD-Themenpat:in

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Vielen Dank für Euren wertvollen Input. Klar, es gibt Angebote in der ARD, die sich eher an Menschen (jetzt mal egal, ob jung oder alt) richten, die studiert haben. Allein aus meinem eigenen Redaktionsalltag weiß ich aber, dass gerade in den jungen Radioprogrammen der ARD Azubithemen eine ganz große Rolle spielen. Ehrliche Frage: Hört Ihr diese Programme? Vom Jobquiz ("Welcher Satz ist typisch für deinen Beruf?") bis hin zu Berufsporträts bilden wir auf unterschiedliche Art sehr viele Handwerks- oder andere Azubiberufe ab.

Ich kann das, zumindest für mich persönlich, mit einem ganz klaren Nein beantworten. Das mag auch daran liegen, dass ich, wie viele in meinem Alter, kein Radio oder Fernseher besitze und deshalb fast ausschließlich über Youtube und eventuell auch mal die Mediathek eure Formate schaue.

Gespeichert von Kevin O. am Mi., 02.06.2021 - 01:56

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Das ist mit ehrlicherweise auch schon aufgefallen. Ich bin 25 Jahre, Student und komme vom Land. Wenn ich meine Lebenswirklichkeit und die meine Umgebung auf das anwende, was im ÖRR angeblich "die Jugend" sein soll, sehe ich einen Unterschied wie Tag und Nacht. Man bekommt den Eindruck, dass alle Jugendlichen und Kinder Anhänger von FFF und irgendwelchen linken Fantasien sind. Schaut man sich die Realität an, ist eine Minderheit an diesen Gruppierungen interessiert, den meisten ist es egal und ein paar sind dagegen. Linke wie Luisa Neubauer oder Yasmine M'Barek werden als "Sprecher ihrer Generation" verkauft, wohingegen konservative als verirrte Einzelfälle gelten. Jugend ist nicht homogen.

Gespeichert von KleineZukunft am Mi., 02.06.2021 - 11:01

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Ich möchte mich gegen ein konservativeres/rechteres Programm aussprechen und finde die Nähe zur taz, die sie unterstellen, nicht.
Die Spaltung der Gesellschaft aufzunehmen und etwas dagegen zu tun, finde ich jedoch ein sehr wichtiges Anliegen.
Hier ist aus meiner Sicht nur die Frage, wie das geschehen kann. Wie kann ein Programm aussehen, dass reichere und finanzschwächere Menschen anspricht? Was kann getan werden, dass (ohne dass der Diskurs nach rechts verschoben wird) auch andere sich wiederfinden? Wie kann Polarisierung aufgebrochen werden und Miteinander und Solidarität initiiert werden. Wohlgemerkt ohne, dass ich das allein den Öffentlich-Rechlichen als Aufgabe gegeben haben möchte...

Wie sollen sich den andere, die vielleicht rechts von ihnen stehen, in gesellschaftlichen Diskussionen wiederfinden, ohne das der Diskurs dadurch nach rechts verschoben wird? Klingt für mich nach der Quadratur des Kreises.

Ich bin der Ansicht, dass sich da einiges verbessert hat, jedoch weiterhin Nachholbedarf besteht. Anfangs habe ich mich schon gefragt, wie das Programm von FUNK mit den Richtlinien des Rundfunkstaatsvertrags vereinbar war, da es doch extrem einseitig war.
Die wirklich fürchterlichen Formate wie Jäger&Sammler oder Rayk Anders wurden eingestellt und in Formaten wie die da oben und represent werden zumindest auch einmal andere Ansichten aufgezeigt, was ein Fortschritt ist, aber nicht das Ende sein darf.
Diversität darf sich nicht nur an identitären Charakteristika bemessen, sondern auch an Meinungen, da sonst eher eine Spaltung der Gesellschaft herbeigeführt wird, anstatt ihr entgegenzuwirken.

Gespeichert von Alleswirdbesser am Mi., 02.06.2021 - 14:02

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Ich habe auch den Eindruck, dass "jung sein im ländlichen Raum" nicht ausreichend thematisiert wird. Aber zugegeben, kenne ich auch nicht JEDES Programm. Ich würde mir wünschen, dass eine tolle Jugend-Serie wie "Druck", die viele junge Leute begeistert, im ländlichen Raum spielt - und das ganze authentisch wirkt. Das könnte das Image ländlicher Regionen verbessern und zeigen, dass man dort auch ohne Berlin-Hippster-Klamotten, Gymnasium-Clique und Clubs eine gute Jugend haben kann (mit allen Herausforderungen, klar). Vorbild: Die hoffentlich bald auf deutsch erscheinende norwegische Jugendserie "Ranebank", die auf dem Land in der Tuningszene spielt.

Gespeichert von Eike am Do., 03.06.2021 - 00:02

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Neben Berufsausbildung und Studium gehen auch viele junge Menschen zum Militär, diese finden sichnicht nur bei FUNK häufig gar nicht wieder. Würde man einen einen Kanal nach dem Vorbild Mr.Wissen2go Geschichte/Mai Lab/Psychologeek über Sicherheitspolitik starten, würde man nicht nur ein Thema bedienen, welches mir (und ich denke auch vielen anderen jungen konservativen) sehr am Herzen liegt, man würde auch seinem Bildunggsauftrag nachkommen und eine ganze, leider häufig vergessene Schicht junger Menschen in Deutschland, mit einem Thema erreichen, dass sie konkret betrifft und so bei FUNK einbeziehen.

Gespeichert von Ralph P. Obersteiner am Fr., 04.06.2021 - 09:27

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Das sehe ich ganz ähnlich und würde den ÖR-Medien raten, hier stärker die gesamte Gesellschaft und Jugend im Blick zu haben.

Gespeichert von Frenni am Fr., 04.06.2021 - 11:02

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Hallo, die oben angesprochene Quadratur des Kreises “rechts integrieren ohne nach rechts zu rücken” ist genau das, was wir als Gesellschaft gerade zu bewältigen haben und die ÖR könnten da Vorreiter sein!

Hier mein Vorschlag:
Erst einmal klar stellen, dass rechts und rechts nicht dasselbe ist. Es gibt rechtsradikale und, das kann man klar benennen, (neo-)nationalsozialistische Ideologie. Das wollen und DÜRFEN wir in Deutschland nicht zulassen (tlw. auch gesetzlich geregelt).

Dann gibt es das "rechts" im Sinne des progressiv-konservativen Spektrums, bei dem es eher um die Frage geht, wie stark man an bewährten Traditionen festhält oder sich neuen Entwicklungen anschließt. (1)

Das ist eine völlig normale menschliche Position innerhalb einer demokratischen Debattenkultur.

Formuliert man die “Aufgabenstellung” dementsprechend um, wird die Quadratur des Kreises auf einmal gleich viel lösbarer: “Konservative integrieren ohne in Richtung (Neo-)Nationalsozialismus zu rücken” - das sollte doch schaffbar sein!

Leider heißt bei uns beides "rechts" obwohl es zwei völlig unterschiedliche Dinge sind! Ich finde, da könnte der ÖR schon einmal etwas beitragen, indem die Begriffe klarer getrennt werden.

Die meisten Menschen, mich eingeschlossen, haben noch viel zu viele alte Bilder im Kopf. (2)

Und das, obwohl sich in unserer digitalen Zeit die Grenzen schon lange verschoben haben! Heute gibt es “Hipster-Nazis” (Nipster), Yoga-Nazis, Nazi-Professoren usw. Eigentlich könnte man daran schon merken, dass die Gleichung rechts-konservativ = Nazi nicht aufgeht. Immer dran denken, 1933 war Nationalsozialismus der neue, hippe Schrei! :/

Indem man diese Gleichung aber immer wiederholt, macht man sie zur Wirklichkeit! Wenn auf dem abgeschiedenen Land das einzige Event des Sommers das Grillfest der NPD ist, weil sich keiner mehr interessiert (oft genug in Ostdeutschland, wo es weder Vereine noch Kirchen in manchen Orten gibt)

Tatsächlich muss man meiner Meinung nach umgekehrt denken: (3)

xyz (Yoga, Black Metal, Schützenfeste…) sind nicht was für Nazis; sondern die nationalsozialistische Ideologie manifestiert sich in ihrem totalitären Anspruch und wird daher immer versuchen, sich überall einzuschleichen, wo es eben nur geht! Und das ist immer zuerst dort, wo sonst keiner hinschaut - sei es in der Esoterik, bei vernachlässigten Jugendlichen oder eben in ländlichen Regionen. Ganz böse gesagt: Nazis lecken gerne alles an, dann will es außer ihnen nämlich niemand mehr haben!

Es muss also darum gehen, herauszuarbeiten, was Tradition, Heimat, Bodenständigkeit, bewusste Einfachheit etc. bedeuten, auch gerade für junge Leute OHNE nationalsozialistisches “Angeschlabber” bedeutet (4)

Nazi kann man heute genannt werden wenn man die nationalsozialistische Ideologie (Führerprinzip und nationalen Sozialismus) ablehnt.

Totalitären Anspruch findet man auch bei der Klimabewegung, die fordert alle Bereiche der Gesellschaft auf die Bekämpfung des Klimawandels auszurichten und einen Notstand fordert der die üblichen demokratischen Regeln ausser Kraft setzt.

Der Umgang mit Ausländern ist für mich da immer das Paradebeispiel: Konservative Menschen sind gegenüber Neuankömmlingen immer skeptisch, egal wie sie aussehen und ob sie aus dem übernächsten Dorf oder einem anderen Land kommen, ist mancherorts völlig egal. :D Aber sie lassen sich mit der Zeit überzeugen; sie freuen sich, wenn die Neuankömmlinge an lokalen Traditionen teilhaben und finden über Jahre und Jahrzehnte Wege, sie in die bestehende Kultur zu integrieren, so gut es eben geht; wenn die andere Seite ausreichend Bereitschaft zeigt, sich ebenfalls zu integrieren. Da braucht es vor allem Geduld und realistische Erwartungen. (5)

Hallo Alrik, 

wir freuen uns über angeregte Diskussionen, aber bitte verzichte in deinen Kommentaren auf Polemik.

Außerdem möchte ich Dich noch einmal an das Ziel des Zukunftsdialogs der ARD erinnern: Ziel ist es, deine Ideen für die Weiterentwicklung der ARD zu erhalten. Mehr dazu findest du unter "Worum geht's beim Zukunftsdialog?"

Um das mit Deinem Beitrag zusammenzubringen: Was fehlt dir im Jugendprogramm der ARD?

Viele Grüße

Luisa (Moderation)

Neonazis hingegen geben Ausländern von vornherein keine Chance. Von ihnen wird immer Gewalt ausgeübt, egal in welcher Form, so wie es eben vor Ort möglich ist, nur weil jemand anders ist. Es geht um Macht und Einschüchterung, um Eliminierung, nicht um Integration. Da wird überhaupt nichts bewahrt, sondern nur zerstört!

Lange Rede, kurzer Sinn:
Wenn hier gefordert wird, nicht nur die Themen und das Leben linker Studenten in Großstädten zu betrachten, dann ist das durchaus möglich, ohne dass die Debatte damit in eine nationalsozialistische Ecke gerückt wird. Und meiner Meinung nach auch dringend notwendig!

Gespeichert von Kinderfilmfan am Mo., 07.06.2021 - 20:10

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Eine interessante Diskussion, aber tatsächlich vermisse ich konkrete Vorschläge, was gezeigt werden soll.

Wie wäre es, wenn die ARD aus den vielen Teilnehmern dieses Dialoges einige davon einlädt, in regelmäßigen Runden konkrete Inhalte zu besprechen? Sowas geht ja inzwischen über virtuelle Meetings ganz gut und diejenigen, die nicht nur meckern sondern konstruktiv Kritik üben möchten, könnten aktiv an der Programmgestaltung teilnehmen.

Gespeichert von Spelda am Di., 08.06.2021 - 12:29

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Stimmt schon. Junge Menschen in meinem Berufsumfeld und Bekanntenkreis, sind genervt von der immer gleichen Darstellung junger Menschen. Wer nicht BWL, Pädagogik oder Sozialwissenschaften studiert, im Bioladen kauft , bei F.f.F mitmacht und Grün wählt ist ein Bauerntölpel, der im Mustopf einer ländlichen Kleinstadt rechtsradikalen Phantasien nachhängt. Das es dazwischen sehr viele junge Menschen mit tollen Ideen und Lebensentwürfen gibt, scheint beim ÖRR niemand zu wissen.