Diversität auch optisch darstellen.

Das beschäftigt mich außerdem...

Diversität auch optisch darstellen.

Gesellschaftlich wird mehr Diversität gefordert. Aber wer übernimmt Moderationstätigkeiten im Abendprogramm? Plasberg, Will, Maischberger - alle um die 50, alle weiß, alle aus dem politischen Journalismus kommend. Warum nicht mal jemand, der aus den Bereichen Kultur/Pädagogik etc. kommt?
Ähnlich sieht's bei der Tagesschau aus. Ich kann mich nicht erinnern, dass die 20 Uhr-Ausgabe schon einmal von einem farbigen Sprecher vorgetragen wurde. Warum? Kann man das dem deutschen Publikum aus ARD-Sicht nicht zumuten? Wenn man Diversität fordert, dann bitte auch selbst umsetzen.

Kommentare

Gespeichert von Ardrik2002 am Fr., 04.06.2021 - 14:38

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In der Liste der 10 bekanntesten Nachrichtensprechern/Moderatoren in Deutschland lese ich Namen wie Zervakis, Zamperoni, Youzbachi, Hayali, Atalay und Özkan. Wenn es jetzt noch einen Schwarzen braucht, warum nicht, aber mir kommt das Ganze schon ziemlich ethnisch divers vor.

Also Zervakis ist weg, Hayali im ZDF, Youzbachi und Özkan sagen mir vom Namen her gar nichts, wüsste gar nicht, was die in der ARD moderieren. Bleiben Zamperoni und Atalay - bei der Fülle an Journalisten doch sehr wenig und stehen für mich auch nicht wirklich für Diversität.

Es kommt aber auch nicht nur auf die Ethnie an. Warum nimmt man nur Journalisten mit politischem Hintergrund für Moderationstätigkeiten? Ähnlich siehts auch bei den Intendanten aus. Warum nicht einmal jemanden aus dem kulturellen Bereich? Ich erinnere noch gut an die vielfältigen Möglichkeiten eines August Everding, der viele Jahre "Da Capo" moderiert hat.

Gespeichert von Ardrik2002 am Fr., 04.06.2021 - 14:42

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Ist Diversität eigentlich nur nach Hautfarbe definiert? Das kommt mir irgendwie rassistisch vor. Wenn man Diversität sichtbar mach will könnte man auch bewusst Behinderte oder Übergewichtige Nachrichtensprecher einsetzen, oder überhaupt weniger auf das äussere achten.

Gespeichert von innergetic am Fr., 04.06.2021 - 22:02

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Na ja, nur damit eine POC auftaucht... Das hat schon etwas von Symbolpolitik. Mir sind Hautfarbe und Geschlecht usw. ziemlich egal. Kompetent schon deutlich wichtiger. Die Forderung "es soll auch Mal ein XYZ auftauchen" verflacht die Diskussion auf Individualforderungen von Einzelgruppen statt einer systemischen Betrachtung.

Ich denke, dem Großteil der Bevölkerung ist das egal, aber es spiegelt sich eben nicht in der Auswahl wieder. Und bei der Diskussion hier wird klar, jeder definiert Diversität anders. Sei es Geschlecht, Ethnie, Religion, Sexualität, beruflicher Hintergrund etc. etc... es gibt Gruppen oder Themen, die sind überhaupt nicht vertreten.

Und um noch einmal auf die Frage in meinem Eingangsposting zurück zu kommen. Ich kann mich, wie gesagt, nicht daran erinnern, dass einmal ein farbiger Journalist die 20 Uhr-Tagesschau vorgetragen hat. Und ich frage mich, warum das so ist. An Zufälle glaube ich nicht.

AnGr, ich auch nicht. Aber wie viele farbige Journalisten gibt es in Deutschland, die die Fähigkeit haben/erlernen können, die Tagesschau zu moderieren?

Es gibt gewiss sehr viel mehr Menschen, die zwar keinem Schönheitsideal nahekommen, aber alle Fähigkeiten zur Moderation von Nachrichtensendungen im Fernsehen haben oder erlernen könnten. Auch die werden ausgeschlossen - wegen der Ästhetik. Ich bin mir relativ sicher, dass es Beschwerden hageln würde, wenn so ein ganz normal aussehender Mensch die Tagesschau moderieren würde. Warum? Es fehlt vielen Zuschauern an Toleranz.

Beim Duzen und bei der Genderei schreibt die ARD Akzeptanz vor, bei fehlender Ästhetik-Toleranz beugt sie sich.

Guten Abend RGP, 

vielen Dank für Ihren Beitrag. Um Missverständnissen vorzubeugen, an dieser Stelle eine kurze Nachfrage: Wir haben Ihren Beitrag so verstanden, dass Diversität über verschiedene Merkmale definiert wird und häufig im Auge des Betrachters liegt. Ist das so richtig? 

Viele Grüße

Petra (Moderation)