Weniger ideologische Beeinflussung, mehr sachlichen Diskurs zu wissenschaftlichen Themen
Auch wenn es eine schwere Aufgabe ist, würde ich mir wünschen, dass bei der Berichterstattung zu wissenschaftlichen Themen mehr kontroverse Diskussionen abgebildet werden. Gerade im wissenschaftlichen Bereich gibt es selten ein 100%iges "Richtig" oder "Falsch". Hier sollte in manchen Bereichen weniger dogmatisch informiert werden. Dazu ist es aber unerlässlich profunde wissenschaftliche Expertise in den Redaktionen zu haben. Herr Lesch ist hier ein wirklich gutes Beispiel für diese Ausgewogenheit, davon bitte mehr und bitte weniger Sport- oder Wirtschaftsjournalisten in ARD-Extra Sendungen zu Corona.
Kommentare
Wichtig finde ich, dass…
Wichtig finde ich, dass gezeigt wird, dass Wissenschaft eben pluralistische ist und es nicht nur eine Antwort gibt. Den Gebührenzahler:innen einfach ehrlich zeigen, dass komplexe Sachverhalte nun mal keine einfachen Antworten haben, auch wenn wir es uns wünschen!
Hinzu kommt mehr Fachexpertise zu den zugehörigen Fächern einsetzen!
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Ein Beispiel für…
Ein Beispiel für hervorragenden Journalismus in der Pandemie ist für mich Zeynep Tufekci. Sie hat sich in das Thema so dermaßen tief eingearbeitet, dass sie den Diskurs auf Höhe der Wissenschaft gut begleiten hat und an kritischen Punkten Öffentlichkeit hergestellt hat.
Ich denke, dass man sich Ihre Berichterstattung rückblickend noch einmal genau anschauen und mit der Berichterstattung der ARD zum selben Zeitpunkt vergleichen sollte. Von Tufekci kann die ganze Profession viel lernen.
Denn es gibt ja spannende Kontroversen auf der Höhe der Erkenntnis. Aber das ist knochenharte Recherche.
Bullshit-Kontroversen sind hingegen einfach zu produzieren und sehen von Außen genauso aus.
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Dito, der Mensch als…
Dito, der Mensch als Mängelwesen wird - abgesehen von rein künstlichen "Welten", wie der Mathematik - keine Wahrheiten feststellen können, wir haben es mit Meinungen und (An)Sichten zu tun. Ich möchte mir mein Urteil selbst bilden, vom öffentlichen Rundfunk erwarte ich, mir - wertneutral - unterschiedliche Meinungen und Beurteilungen - von Fachpersonen - zu liefern. Dabei geht es nicht zwingend um das Vorhandensein akademischer Abschlüsse, sondern um Satisfaktionsfähigkeit in der Sache: Wer 3 Kinder hat, kann z.B. auch ohne Schulabschluss etwas zu Betreuungsfragen sagen, wer nur GEW-Funktionär ist, lässt besser Berufneren das Meinungsfeld
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Finde hier auch wichtig mit…
Finde hier auch wichtig mit der False Balance, das will ich dringend unterstreichen! Alle Medienmachenden sollten diese Konzepte kennen und erkennen und sich damit nicht aufs Glatteis führen lassen, bzw. Zuschauende aufs Glatteis führen. Es ist einfach keine ausgewogene Berichterstattung wenn die Minderheitenmeinung zu gewichtig dargestellt wird.
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https://www.republik.ch/2021/06/05/herr-drosten-woher-kam-dieses-virus,
Dort nach "False balance?": "Dass man sagt: Okay, hier ist eine Mehrheitsmeinung, die wird von hundert Wissenschaftlern vertreten. Aber dann gibt es da noch diese zwei Wissenschaftler, die eine gegenteilige These vertreten. In der medialen Präsentation aber stellt man dann einen von diesen hundert gegen einen von diesen zweien. Und dann sieht das so aus, als wäre das 50:50, ein Meinungskonflikt."
Ja, es gibt andere Meinungen, aber muss man denen die selbe Sendezeit einräumen, wenn die haben in der Wissenschaft so gut wie niemanden überzeugt haben? Es muss zumindest sehr klar sein, dass es Minderheitenmeinung ist.