Musikauswahl nicht nur für Jüngere - Ältere sollten auch Hörer bleiben
Leider muss ich seit Jahren feststellen, dass im WDR Hörfunk, speziell WDR5, fast ausschließlich Musik gespielt wird, die im 21. Jahrhundert veröffentlicht wurde. Ältere Titel tauchen fast nur als (häufig auch handwerklich mäßige) Cover-Versionen auf.
Auf entsprechende Anfrage bekam ich sogar die Antwort, dass man die Musikauswahl an Umfragen ausrichte, um auch jüngeres Publikum anzusprechen. Ältere Hörer, die mithin keine Musik aus ihrer prägenden Jugendzeit präsentiert bekommen, werden mithin übergangen. Nicht jeder über 40 möchte ausschließlich mit Klassik die einzige Alternative nutzen.
Oder sind wir Älteren nur Opfer einer Sparpolitik - neue Vermarkter statt GEMA?
Kommentare
Klar kann ich Musik aus…
Klar kann ich Musik aus meiner Sammlung hören, dann verpasse ich aber die oft guten Wortbeiträge des WDR. Etwas mehr Ausgewogenheit wäre sinnvoll. Ich möchte ja nicht umgekehrt nur Woodstock-Ära gespielt wissen und denke, dass Musikredakteure handwerklich Gutes herauspicken können - aus mehreren Epochen und Genres. Musikalisch ausgefeilte Titel sind heute leider seltener, da die Musikindustrie immer mehr das Potential der Vermarktung im Auge hat, nicht Innovation oder Qualität. Kein Vorbild des ÖRR!
Junges Publikum durch klischeehafte Auswahl zu bedienen, wird für eine Bindung an den Hörfunk nicht reichen. Und mehr als klischeehafte Einordnung kann man per Umfrage kaum ermitteln.
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die Jungen sind eh schon…
die Jungen sind eh schon abgewandert, die Kommentare dazu kenn ich zur genüge - modernes innovatives ist nicht wirklich dabei.
durchaus auch so kommentiert von jungen Musik-Studierenden
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Hallo AudioPhilist. Wenn du…
Hallo AudioPhilist. Wenn du das so siehst, macht die ARD ja offenkundig was verkehrt. Denn eigentlich sollte sie ja für die vielen gesellschaftlichen Schichten, Gruppen und Interessenlagen Angebote schnüren. Wenn man also hier liest, dass entweder Youngsters oder die Schlagerfraktion bedient wird, bleibt ja gar nicht mehr so viel übrig. Aber da kann schon was dran sein, dass man sich quasi dem Mainstream eher verpflichtet sieht, als individuelleren Sichtweisen.
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Ich empfinde diese…
Ich empfinde diese Feststellung, dass ältere Menschen sich für ältere Musik interessieren, fast ein bisschen diskriminierend. Ich bin 50 und wurde popmusikalisch in den 80ern sozialisiert, bin dort aber nicht stagniert. Während mein 22 jähriger Sohn durchaus klassischen Jazz im Programm hat - aktuell neuentdeckt Nina Simone - bin ich zum Beispiel von Billy Eilish nachhaltig begeistert.
Ich denke, es gibt unterschiedliche Präferenzen, und es wäre schön, wenn die alle berücksichtigt würden, aber bitte, bitte machen Sie das nicht am Alter der Zuhörerinnen fest.
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Es geht eben genau um dieses…
Es geht eben genau um dieses "Nicht-Ausschließlich". Mit der Auswahl, die sich nur auf junge Leute fokussiert, wird ein großer Teil guter Musik ausgeschlossen, obwohl für diese das selbe gelten sollte wie für uns ältere: auch mal aus dem Gewohnten ausbrechen und Anregung für Alternativen bekommen.
Übrigens glaube ich nicht, dass der Mangel an älteren Veröffentlichungen im Programm alleine an dieser Umfrageorientierung liegt, sondern dass die Verwertungskosten eine große Rolle spielen, also um GEMA-freie Musik oder billigere Angebote anderer Verwerungsgesellschaften.
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Episches Thema.
Hören Sie doch einfach die Musik die Ihnen gefällt. Die Möglichkeiten sind doch quasi unbegrenzt.