Auswahlkriterien von Nachrichten stärker reflektieren

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Auswahlkriterien von Nachrichten stärker reflektieren

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Die Kriterien, nach denen die Tagesschau ein Ereignis in der Welt zur Nachricht macht, sollten von den Redaktionen intensiver reflektiert und öffentlich diskutiert werden.

Welche Prioritäten und Werte liegen bei der Auswahl von Nachrichten eigentlich zugrunde?

Die Konjunktur hat offenbar eine hohe Priorität. Arbeitslosenzahlen, der Wirtschaftsstandort Deutschland, die Pandemie, die sicherheitspolitische Lage in der Welt ebenfalls. Die Klimakrise ist da auch irgendwo mit dabei, aber hat längst nicht den Status, den sie Angesichts der Dringlichkeit haben sollte.

Die Tagesschau hat einen großen Einfluss auf die öffentliche Meinung. Das verantwortet sie zu mehr Reflexion und Transparenz.

Kommentare

Gespeichert von Waldmeister am Mi., 09.06.2021 - 13:39

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Sehr guter Diuskussionsbeitrag. Ich stimme Ihnen zu, zumal die Auswahlkriterien nicht transparent sind und meines Wissens nach nicht veröffentlicht werden.

So wird aktuell begründet, warum man das nicht transparenter gestalten kann.

"Feste Regeln, die sich griffig formulieren ließen, kann es dabei natürlich nicht geben. Ausbildung, Sachkenntnis und ein breites Hintergrundwissen helfen den Redakteurinnen und Redakteuren aber bei Auswahl und Gewichtung der Themen. In oft jahrzehntelanger Erfahrung haben sie so ein sicheres Gespür für den „Nachrichtenwert“ einer Meldung entwickelt."
https://intern.tagesschau.de/fragen/#tagesschau.de

Ich finde: Da geht mehr :)

Gespeichert von RGP am Mi., 09.06.2021 - 15:24

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Für alle Nachrichtensendungen sollte gelten: Was ein Politiker im Rahmen des alltäglichen Parteiengezänks gesagt hat, ist keine Meldung wert. Denn hier wird Meinung zur Meldung gemacht. Das ist mit sorgfältiger, unparteiischer Berichterstattung nicht vereinbar.

Damit meine ich ausdrücklich nicht sachlich erforderliche oder hilfreiche Auseinandersetzungen. Das beides manchmal schwer zu trennen ist, ist mir bewusst. Manchmal könnte es helfen, einen Teil einer Politikeraussage herauszuschneiden oder einen Politiker um eine erneute Stellungnahme zu bitten, die nicht polemisch formuliert ist. Kommt er der Bitte nicht nach, gibt es keine Meldung. Er muss es dann auf die harte Tour lernen.