Weniger Selbstgefälligkeit bei Zuschauerkritik

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Weniger Selbstgefälligkeit bei Zuschauerkritik

Ich begrüße diesen Dialog, habe jedoch erhebliche Zweifel, ob die Anmerkungen hier wirklich ernst genommen werden. Meine persönliche Erfahrung ist, dass sachliche Kritik grundsätzlich zurückgewiesen wird. Es passieren keine Fehler, niemals wird eingeräumt, dass etwas unter Umständen suboptimal gelaufen ist. Die Hybris ist unerträglich. Nach meiner Fantasie herrscht bei der ARD ein Klima der Angst, bei Fehlern droht ein Jobverlust, anders kann ich mir die Reaktionen nicht erklären.
Gehen Sie auf sachliche (!) Zuschauerkritik ein, nehmen Sie den Zuschauer ernst. Dies dürfte mit einer der Ursachen sein, dass die ARD jetzt mit dem Rücken zur Wand steht.

Kommentare

Gespeichert von RGP am So., 13.06.2021 - 13:37

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Roro67, »dass die ARD jetzt mit dem Rücken zur Wand steht«, ist mir neu.

Ich weiß, die 700-Zeichen-Beschränkung lässt kaum längere Begründungen zu Argumenten zu. Deshalb frage ich nach: Was genau wollen Sie aussagen wenn Sie schreiben, dass die ARD jetzt mit dem Rücken zur Wand stehe? Stimmt das überhaupt? Und woher haben Sie Ihre Kenntnis? Haben Sie Kenntnisse von innerhalb der ARD oder einer ihrer Landesrundfunkanstalten?

Zum einen gibt es diesen Dialog sicherlich nicht freiwillig, es ist ein gewisser Druck da, auf den Zuschauer zuzugehen. Zum anderen stößt die ARD auch in der Politik auf Widerstand, wie man z.B. an der Diskussion um die gescheiterte Erhöhung des Rundfunkbeitrages sieht oder der Diskussion, ARD und ZDF zusammenzulegen. Nicht vergessen sollte man, dass die jüngere Generation analoges Fernsehen gar nicht mehr nutzt.
Meine Kritik an der Reaktion zu Zuschauerkritik ist jahrelanger eigene Erfahrung bis hin zum Umgang mit Programmbeschwerden.

Wenn ich Sie richtig verstehe, beruhen Ihre Behauptungen zum großen Teil auf Vermutungen - ohne dass Sie sie kenntlich gemacht haben. Kein guter Stil.

Es war ein einziges Bundesland - Sachsen-Anhalt -, das die Erhöhung des Rundfunkbeitrags nicht genehmigte. Wenn ich den Sachverhalt richtig verstanden habe, ging es dabei aber um Zank innerhalb des Landtags oder der beteiligten Parteien auf Landesebene.

Was hat eine Diskussion um die Zusammenlegung von ARD und ZDF mit Selbstgefälligkeit zu tun?

Da es das WWW gibt, ist wirklich zu fragen, wie zeitgemäß die Ausstrahlung von Fernseh- und Hörfunk noch ist - allenfalls im Auto noch relevant. Selbstgefälligkeit ist hier aber nicht das Thema.

Meine Einschätzung der Selbstgefälligkeit speist sich aus vielen Reaktionen von Redaktionen oder Gremien nach von mir geäußerte Kritik.Gott irrt, die ARD niemals.
Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass ich bei den 700 Zeichen, die mir zur Verfügung stehen, auch noch Quellen angeben muss?
Meine ganz persönliche Meinung ist, dass große Teile der ARD kritikunfähig ist, der Zuschauer mit einer anderen Meinung ist ein großer Lästigkeitsfaktor.

Gespeichert von Roman Roell am So., 13.06.2021 - 21:35
ARD-Themenpat:in

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@ roro67: Die Anmerkungen hier werden schon ernst genommen. Das kann ich Ihnen versprechen. Der Austausch ist uns allen sehr wichtig. Sonst müssten wir den Dialog ja gar nicht machen. Das Klima der Angst, das Sie hier ansprechen, habe ich nicht kennen gelernt. Und ich bin da schon ein paar Tage dabei;-) Aber mangelnde Kritikfähigkeit, die ist mir schon manchmal begegnet. Das liegt dann aber weniger am System, als an den handelnden Personen... wie überall. Und wie bei allen großen Unternehmen brauchen Veränderungen ihre Zeit. aber wir sind dabei - geben Sie dem Dialog eine Chance und danke, dass Sie dabei sind. Viele Grüße Roman

Glauben Sie mir, es liegt im System, ich weiß wovon ich spreche. Woran liegt es, dass es beim NDR keine erfolgreichen Programmbeschwerden gibt? Sicherlich nicht daran, dass dort keine Fehler gemacht werden. Stattdessen ist es eine unerträgliche Hybris der Verantwortlichen, die einen Dialog verhindert. Man ist dort auch noch stolz darauf (es gibt dazu ein nicht mehr einsehbaren Blog-Eintrag des Intendanten des SWR). Nach meiner persönlichen Auffassung hängt die Qualität eines Programms eng damit zusammen, ob und wie auf den Zuschauer/Zuhörer eingegangen wird. Ein positives Beispiel ist NDR-Info.

Mir ist durchaus bewusst, dass die öffentlich-rechtlichen Sender politisch unter Druck stehen und sich das Nutzerverhalten extrem geändert hat. Der ARD wünsche ich hier mehr Flexibilität und etwas weniger Selbstgefälligkeit.
Es würde sich jedenfalls anbieten, mit einzelnen Teilnehmern dieses Dialoges in den direkten Kontakt zu gehen. Sprechen sie doch die direkt an, die interessiert und engagiert sind und konstruktive Ideen haben.

Zudem: Wer beteiligt sich an diesem Dialog? Ich habe davon in der SZ gelesen. Ich habe nicht den Eindruck, dass der Dialog breit beworben wird. An dieser Stelle erreichen Sie nur bestimmte Zuschauer. Was ist z.B. mit Jugendlichen oder jüngeren Zuschauern? Gerade die nutzen analoge Medien gar nicht mehr. Daher verbleibt bei mir der Eindruck, dass diese Plattform eine nicht zu Ende gedacht die Idee ist, die einen hilflosen Eindruck macht.