Die Folgen der Digitalisierung

Wissen und Hintergründe

Die Folgen der Digitalisierung

Wissenschaft

Fast alle fordern mehr Digitalisierung. Was werden die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen sein? Werden alle, auch Ältere und arme Menschen, gezwungen sein, z. B. Online-Banking zu betreiben oder werden sie für Offline einen hohen Preis zahlen müssen? Findet die Preisgestaltung zukünftig aufgrund persönlicher Profile statt? Welche Konsequenzen haben Programme zur Ermittlung der Stimmung aufgrund von Tastaturanschlägen, die Interpretation des menschlichen Ganges, Programme zur Stimmauswertung? Reicht die Medienkompetenz der Menschen, damit umzugehen? Wie kann die ARD diese Kompetenz fördern? Eine Serie mit Wissenschaftlern unterschiedlicher Bereiche wünsche ich mir.

Kommentare

Gespeichert von Gordana Patett am So., 13.06.2021 - 22:14
ARD-Themenpat:in

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Wie genau sollte diese Serie aussehen? Als Talkrunde/Diskussionsformat , immer monothematisch vielleicht oder eher als Reportageformat ?Schreiben Sie uns gerne, welche Form der Umsetzung / Aufbereitung dieser Themen Sie ansprechen würde.

Zunächst sind die Ebenen ‚technische Hintergründe‘ und die ‚Metaebene’ zu unterscheiden. Technik: das ursprüngliche Ziel einer Programmierung (Bequemlichkeit für den Bediener, einfache Bedienung, Identifizierung der Wünsche des Bedieners, Korrelation zu Produkten, was steckt hinter ‚Kunden, die sich für diesen Artikel interessierten, kauften auch…‘ Metaebene: Wie formen die im Programm versteckten Algorithmen das Erscheinungsbild des Programms, wie kann der Abonnent auf einfache Weise Algorithmen entlarven? Was ist das Ergebnis, wenn die auf Waren und ihren Kauf optimierten Algorithmen bei (politischen) Meinungen angewendet werden, welche Rolle hat der Daumen hoch/runter?

Dieser Stoff gehört altersgerecht aufbereitet (z.B. Magazine, Quarks, Maus,) oder in kleine Clips verpackt (z.B. Werbeblocks, Trailer (Der 7. Sinn)) damit möglichst viele Leute diese Art der Verarbeitung besser verstehen und effektiv nutzen können.

Mir geht es hier um gravierende gesellschaftliche Folgen. Dass z. B. ganze Bevölkerungsteile, wie alte Menschen, ausgegrenzt werden. Viele alte Menschen können nicht so gut mit Smartphone und PC umgehen, wissen nicht, welches Risiko sie mit Online-Banking eingehen, haben nicht immer Enkel in der Nähe. Sie müssen heute schon oft weite Wege in Kauf nehmen, um ihre Bank zu erreichen und das wird mit fortschreitendem Filialsterben schwieriger werden. Neben saftigen Gebühren kommen dann noch zwei Bus- oder sogar Taxifahrten dazu. Armen Menschen ohne PC und Smartphone wird es genauso gehen. Wieviel Menschen werden durch die Digitalisierung arbeitslos. Wo sollen sie neue Arbeit finden?

Schon heute ist bekannt, dass Apple-Nutzer z. T. mehr Geld für Flüge ausgeben müssen. Wenn die Benutzerprofile immer ausgefeilter sind und wir voll digitale Supermärkte haben, bezahlen Sie vielleicht zum gleichen Zeitpunkt für den gleichen Artikel einen anderen Preis als ich, weil Sie vielleicht spät dran sind und ihr Kind aus der Kita abholen müssen oder weil man aus Ihren Bankabbuchungen weiss, dass Sie eher grosszügiger sind. Und der Einzelne kriegt's nicht mit. Die Algorithmen werden intransparent sein. Das bedeutet neben Ungerechtigkeit auch eine Entdemokratisierung der Gesellschaft. Zu Medienbildung siehe meine Idee: https://www.ard-zukunftsdialog.de/node/2920

Da es hier zunächst auch um Wissensvermittlung geht, wünsche ich mir einzelne tiefgründige Reportagen zu verschiedenen Themenbereichen mit hochkarätigen Wissenschaftlern (Arbeitsmarktforschung, Soziologie, Armutsforschung usw.) und IT-Spezialisten (Chaos Computer Club, Digitalcourage) beleuchtet aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Komplexe Themen sollten genug Zeit bekommen. Daran könnte sich auch eine Diskussion zu dem Thema anschliessen, aber bitte ohne die, die wirtschaftliche Interessen verfolgen und ohne Politiker. Zum Anfang als Einführung könnte man mit dem Online-Banking und seinen Folgen beginnen.

Gespeichert von Helen Blaschke am Mo., 14.06.2021 - 07:01

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Aufklärung über die Folgen.
Payback zur Erfassung der Einkaufsgewohnheiten, ebenso wie Cookies. Die bewusste Steuerung der Angebote auf Grund dieser Daten, Manipulation des Einkaufverhaltens.
Veröden der Dörfer und Innenstädte durch immer mehr Internethandel. Verlust der Arbeitsplätze dadurch, Verlust der zwischenmenschlichen Kontakte, Vereinsamung der Alleinlebenden, besonders im Alter....
Digitalisierung ist nicht nur positiv.

Gespeichert von HollaDieWaldfee... am Mo., 14.06.2021 - 12:21

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Generell: Medienerziehung muss kindgerecht und muss erwachsenengerecht geschehen. Sendezeiten, Kanäle, Inhalte. Hier muss viel mehr auf die einzelnen Zielgruppen geschaut werden. Mit einem Sendeformat läuft das nicht. Das Internet muss hier auch mal Vorbild sein --> Wie spreche ich eine Zielgruppe adäquat an? Das ist schwer, aber das ist das Wichtige!

Hier geht es mir nicht primär um Medienerziehung. Zunächst müssen Erwachsene gut informiert werden. Siehe auch:
https://www.ard-zukunftsdialog.de/node/2921 und
https://www.ard-zukunftsdialog.de/node/2920
Aber natürlich sollte Medienbildung auch für Kinder und Jugendliche Zielgruppengerecht erfolgen.

Gespeichert von Sonja Maria Löser am Sa., 19.06.2021 - 17:50

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Diese Idee ist gut. Konkret würde ich mir folgende Beiträge wünschen:
1. Welche Veränderungen bringt die Digitalisierung für Gesellschaft und Politik? (z.B. Digitalisierung in Schulen, Auswirkungen auf alte Menschen, Cybersicherheit, etc.) Das soll alles erstmal allgemein gehalten werden
2. Mit welchen Gefahren ist zu rechnen?(Hier geht man genau auf die Gefahren ein, während bei 1. die Probleme nur allgemein erklärt werden)
3. Was können wir für Nutzen aus der Digitalisierung ziehen?
4. Erziehung im Zeitalter der Digitalisierung - was ist der richtige(oder empfohlene) Weg? Wie früh sollen Kinder Smartphones bedienen und programmieren können? Was ist das Maß für die Computerspielzeit? etc...

Gespeichert von Freie Messenger am Mo., 21.06.2021 - 11:55

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> Reicht die Medienkompetenz der Menschen, damit umzugehen?`
Nein - allein schon das Beispiel WhatsApp und die hierzu herrschende Doppelmoral ist erschreckend. Oft ist WhatsApp verboten, wird jedoch inoffziell fast überall genutzt ...
Auch sind Halbwissen und Fehlinformationen durch einfache Widerholung von "Empfehlungen" ohne tatsächliche Recherche weit verbreitet.

Wie kann die ARD diese Kompetenz fördern?
-> regelmäßige Berichterstattung
-> hausinterne Nutzung von anbieterunabhängigen Systemen
-> aktives Anbieten von Kommunikationskanälen, die (wie E-Mail) frei, und anbieterunabhängig sind

Hallo Freie Messenger,

danke für Deinen Beitrag. Beachte bitte, dass wenn das Setzen von Links auf andere Internetseiten hilfreich sein kann, jedoch Werbung nicht zulässig ist (Dialogregel 8). Auch Kampagnen sind auf dieser Plattform nicht erlaubt. An der Stelle haben wir daher die Links aus Deinem Beitrag entfernt.

Wir freuen uns, wenn Du in Den Beiträgen Deine Position und Argumente erläuterst.

Viele Grüße

Valérie (Moderation)

> Wie kann die ARD diese Kompetenz fördern?
> ...
-> Konkret: Durch den Einsatz von internationalen Standards (XMPP) für die Kommunikation per Chat.

Organisatorische, technische und finanzielle Gründe gibt es viele - am Wichtigsten sind jedoch "Unabhängigkeit" und "Freiheit".