Rückkehr zum ordentlichen, framingfreien Journalismus

Menschen und Meinungen

Rückkehr zum ordentlichen, framingfreien Journalismus

Meinungen

Die ARD, aber auch alle anderen ÖR-Sendeanstalten nebst einem großen Teil der restlichen Medienlandschaft, vergeht sich seit längerem gegen den Leitsatz Nr. 1 eines jeden guten Journalisten, der da lautet "Mache Dich nie gemein mit einer Sache! Nicht einmal mit einer guten..."! Dieser Satz wird einem herausragenden Journalisten, nämlich dem 1995 verstorbenen H. J. Friedrichs zugeschrieben. Er lebte und liebte diese Ansicht in vorbildlicher Weise. In der ARD u.a. ist dieser Leitsatz, diese Grundvoraussetzung in Vergessenheit geraten und ersetzt worden durch beständiges Framing, negativ konotieren von Non-Mainstreamern in der Art einer gleichgeschalteten Presse. Ändert das! Kehrt zurück...

Kommentare

Gespeichert von Bernd Blesenkemper am Di., 01.06.2021 - 13:17

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Leider sind die politischen Talkshows nicht frei von einer Moderation, die die Meinung des Moderators widerspiegelt. Grade Lanz, um ein Beispiel zu bringen, möchte seine Ansicht /Meinung mit aller "Gewalt" durchsetzen. Dies ist auch in den anderen Sendungen so zu sehen, ob es Meischberger, Will oder Illner oder sonst wie heißen. Neutralität/Objektivität ist leider nicht mehr gegeben.

Genau das, das "Leider sind die politischen Talkshows nicht frei von einer Moderation, die die Meinung des Moderators widerspiegelt." ist das Hauptproblem von der überwiegenden Mehrheit des Medienzirkus, allen voran unsere ÖR Staatsfernseh-Anstalten ARD/ZDF mit Ablegern. Wissend das Sie egal was Sie tun nicht zur Verantwortung gezogen werden qua Arbeitsplatzgarantie durch Zwangsfinanzierung via GEZ hat sich dort eine Grün (zieht immer...)- Linke Mischpoke in den Redaktonsstuben etabliert die unfair, ungerecht, verlogen "moderiert/berichtet " entlang Ihrer eigenen politischen Ideologie (die mit den realen Verhältnissen der Bevölkerung nichts am Hut hat..) bar jedwedem eigenem Wissen zur Sache

Genau darum geht es: es passt mir nicht was Du meinst also bist Du ein Rechter! Gnä Frau, ich bin durch und durch Sozialdemokratisch! Und: ich stehe mit dieser meiner Überzeugung die auf Wissen, eigener Erfahrung und erleben basiert, innerhalb der älteren Sozialdemokraten der Linie Schuhmacher, C. Schmid, Wehner, Brandt und dem besten aller Kanzler Deutschlands Helmut Schmidt, beileibe nicht allein! Die SPD von heute ist allerdings, wie ich zugeben muss, meilenweit von Ihren Roots/Stammwählern weit entfernt, bzw. Sie, die alte Tante ist zur abgetakelten Fregatte heruntergekommen die nichts mehr mit den von mir angezogen Granden der Partei zu tun hat.

Gespeichert von Der_IT-ler am Di., 01.06.2021 - 15:01

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Es fehlt tatsächlich an einer ausgewogenen Berichtweise. Habe deswegen auch an anderer Stelle vorgeschlagen, dass man das Pro/Contra-Format auf mehr Bereiche im ÖR einbringt, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, Ihre eigene Meinung zu bilden. Es ist oft nicht möglich, sich frei von eigener Meinung zu machen, deswegen wär das wohl die transparenteste Variante.

Ausgewogen reicht mir nicht! Fair und fundiert verlange ich! Gerade wenn es um Zukunftsfragen geht ist Unwissenschaftlichkeit und Einseitig- bzw. Einfältigkeit Trumpf in Bundesdeutschen Redaktionsstuben! Es gibt zu Fragen wie Corona, Klima, Flüchtlingsschwemme, EU und Euro Politik viele, vom Mainstream abweichende wissenschaftlich höchst fundierte Positionen die aber nicht gehört werden! Es ist einfach eine Lüge wenn Gebetsmühlenartig wiederholt und verteidigt wird das "Science Settled is". In fast allen von mir angezogenen Politik-Feldern ist das höchst umstritten und meist sogar "Au contraire". Aber die von den Sendern ernannten "Experteles" sagen anderes...

Selbst im Pro/Contra-Format steht dem Framing Tür und Tor offen. Klassischer Fall: Man suche sich einen hinreichend dümmlichen, unsympathischen und wenig überzeugenden Gegner. Wenn das nicht langt gibt es noch hundert weitere Tricks, und sollte jemand sich wider Erwarten dagegen behaupten kann man sich immer noch entscheiden es einfach nicht auszustrahlen.
Die Kurzinterviews bei der "Heute Show" funktionieren nach genau diesem Prinzip, aber in leicht abgeschwächter Form kann man es auch tagtäglich in Talkshows bewundern.

Gespeichert von Roman Roell am Di., 01.06.2021 - 19:33
ARD-Themenpat:in

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Framing frei formulieren ist glaube ich die ganz große Herausforderung unserer Zeit. Die Suche nach modernen, plakativen Begriffen in der Berichterstattung ist schon die erste Hürde. Wie nennt man etwas? Das gibt schon den ersten Spin in der Wahrnehmung „Gendergerechte Sprache“ kann bereits als Begriff aus der Framing-Kiste gesehen werden, sagt er doch, dass die bisherige Sprache nicht gerecht ist. „Schutzsuchende“ unterstellt, dass alle tatsächlich Schutz suchen und NAFRIS macht im Empfinden alle Nordafrikaner zu Intensivtäter. Oft ist bereits das gedankenlose Übernehmen von Begriffen, die viele verwenden, Framing - wenn auch nicht immer mit voller Absicht. Reflektierte Nutzung ist wichtig.

Ich definiere die Art der Definition von Framing nicht ganz so verständnisvoll bzw. entschuldigend. Ich definiere Framing wie folgt: man stürzt sich "zur Berichterstattung" auf ein konträverses Thema und setzt entlang seiner ureigenen Sozialisierung/Ideologie den "Frame" (engl. für "Rahmen"). In diesen Rahmen presst man dann alles hinein was nach befinden und gutdünken des "Berichtenden" hineingehört. Was dabei nicht passt oder bei Widersprüchlichem Sachverhalt wird entsprechend unterschlagen und/oder nicht erwähnt bzw. negativ konotiert/in die rechte Ecke gestellt/Diffamiert. Derzeit beliebte Frame-Themen: Klima, Corona, hier vor allem die sog. "Leugner", die sog. Flüchtlinge, CO2-Lüge...

IsNoGood, ich will aber nicht, dass immer und immer wieder Dinge widerlegt werden müssen, die eigentlich klar sind, bevor dann über etwas berichtet werden darf. Ja, es ist ist so gut wie alles umstritten - auch in der Wissenschaft -, wenn man nur genau genug hinschaut. Aber Journalisten haben für ihre Sendung nur eine begrenzte Zeit (besonders bei Nachrichten), in der sie nur begrenzt Inhalte darbieten können. Da muss manches ausgeblendet werden. Auch Sie könnten in zwei Minuten nicht die gesamte Palette an wissenschaftlichen Studien zur Corona-Pandemie würdigen, um mit einem kleinen Teil davon die Aussage eines Ministers infrage zu stellen. Gerade Fernsehen ist oft holzschnittartig.

----- Ja, es ist ist so gut wie alles umstritten - auch in der Wissenschaft -, wenn man nur genau genug hinschaut. -----
und dann
----- ich will aber nicht, dass immer und immer wieder Dinge widerlegt werden müssen, die eigentlich klar sind, bevor dann über etwas berichtet werden darf ----
???
Was ist denn da klar? Sie widersprechen sich ja selbst! Klar sind diese "Dinge" doch nur für Sie aufgrund Ihrer eigenen Vorstellung/Ihrem Glauben von dem was ist und wie es sein sollte. Das hat aber oftmals mit der Wissensbasierenden Realität nichts zu tun! Dann aber unterlassen Sie (die Journalie) doch bitte die negative Konotation und das unberechtigte in die rechte Ecke stellen der Gegenparteien!

Eine weitere Antwort von mir zum Thema: momentan wehrt sich ja die Journalie vehement gegen die "Verfolgung"/"Bedrohung"/"Verleumdung als Lügenpresse" mit so ziemlich allen Mitteln die die Macht und Wucht als 4. Gewalt im Staate. Ich bin vielfach informiert/uptodate zu so ziemlich allen politisch relevanten und seit Jahren höchst umstrittenen Themen. Habe Jahrelang das, was die ÖR-Sender, mit Ihren Formaten wie Panorama/Monitor/Heute/Tagesschau/Tagesthemen für bare Münze und als gesetzt genommen. Bis ich auf YT und anderen Alternativen Formaten im Internet dann gesehen habe was wirklich abgeht und dahinter steckt. Und vor allem wie gelogen wird, auch mit Zahlen und "sog. Experten" Sundermann

Mir stößt es sehr oft auf, wenn im Zuge des Framings mit aller Kraft neue Begriffe etabliert werden sollen. Aktuelles Beispiel:
Verschwörungstheorie → -erzählung → -mythos

Selbst wenn die alten Begriffe irgendwie unklar, sachlich falsch oder leicht anstößig sind, so sind sie doch allgemein etabliert. Deshalb steckt in dem Versuch, eine Änderung zu erzwingen, ein Überlegenheits- und Vormachtanspruch, der mich und viele andere brüskiert.

Die gezielte Verwendung stark konnotierter Begriffspaare macht die Sache nicht besser:
Gruppe A demonstriert, fordert Gerechtigkeit, singt Sprechchöre, sympathisiert sich
Gruppe B marschiert auf, führt Neiddebatten, grölt Parolen, rottet sich zusammen