Rückkehr zu seriöser journalistischer Sachlichkeit ist gerade jetzt geboten.
1. Emotionalisierung, Skandalisierung, triviale Verkürzung und unsinnige Fokussierung auf Personen prägen zunehmend auch die Nachrichtensendungen der ARD-Sender (WDR, Deutschlandfunk). Nonsens: „Scholz nimmt mehr Steuern ein. Spahn will Testzentren stärker kontrollieren.“ Nicht das Gemeinwesen bzw. seine agierenden Institutionen werden adressiert, sondern Personen, denen eine unsinnige Totalverantwortung zugesprochen wird. Das ebnet böswilliger Kritik den Weg.
2. Die Präsentation von Nachrichten wird trivialisiert, um „locker rüberzukommen“. Das reicht bis zur Schnodderigkeit (Katrin Schmick). Korrespondenten werden geduzt.
Meine Erwartung: Ernsthaftigkeit und journalistische Redlichkeit.
Kommentare
Das ungefragte Duzen der…
Das ungefragte Duzen der Zuschauer ist ebenso wie das beinahe schon kumpelhafte Duzen der Moderatoren und Korrespondenten untereinander im öffentlichen Kontext der ARD absolut unangemessen, da völlig distanzlos und obendrein unprofessionell.
Einer meiner Bekannten, der sich ebenso zu Recht daran stört, bezeichnet diese Unart sogar als die "Pest der Neuzeit".
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Dem stimme ich (ohne dass ich die Beispiel unter 2. kenne oder überprüft habe) zu.
Vgl. meine Idee zu "Köpfe".
Ich sehe hier allgemeine Tendenzen zu Formaten/Aufmachungen die als medienwirksam verstanden werden. Leider bleiben dabei Inhalte und journalistische Qualität manchmal auf der Strecke. Das führt mich zur Frage, wie (also an welchen Orten und von welchen Einrichtungen) die journalistische (Alltags-)Arbeit im Blick auf Medien"trends"/gängige Regeln (z.B. Personen "verkaufen" sich besser als Themen) kritisch begleitet und hinterfragt wird in der ARD.