Meinungsfreiheit auch in den Redaktionen

Das beschäftigt mich außerdem...

Meinungsfreiheit auch in den Redaktionen

Warum habe ich so oft den Eindruck, dass die ÖR die Presseabteilung der Grünen sind?
Warum werden Redaktionen nicht nach der parlamentarischen Verteilung besetzt? WIR wählen unsere Regierung, warum bekommen WIR dann nicht auch einen solchen Rundfunk, der UNSERE Meinungen abbildet?

Kommentare

Gespeichert von Herbert S. am Mo., 14.06.2021 - 10:28

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Wofür braucht man dann noch Journalismus? Nach Ihrem Modell könnte man Journalismus auch einfach durch Meinungsumfragen ersetzen. Recherche kann eingespart werden, keine Überprüfung von Fakten nötig.

Außerdem gibt auch außerhalb der parlamentarischen Verteilung auch wichtige Debatten. Sollen diese dann in diesem engen Meinungskorridor einfach wegfallen?

Natürlich soll der ÖR nicht die Presseabteilung der Grünen sein. Aber so wie Sie es vorschlagen, gehts auch nicht.

Ich habe es unklar ausgedrückt. Die Redakteure sollten nach der Verteilung im Parlament besetzt sein. So käme dann auch mal eine CDU-Frau zu Wort oder sogar ein AfD-Mann (auch dass gehört zur Meinungsfreiheit).
Journalismus sollte davon nicht betroffen sein. Aber die Qualität könnte m.E. erhöht werden, da es ja mal um "neutrale Berichterstattung" ging.
:-)

Als Experiment für eine Redaktion finde ich die Idee interessant, wobei es da natürlich große Schwierigkeiten in der Praxis gibt.

Als Vorgabe für alle Redaktionen finde ich die Idee schlecht, weil sie das Gegenteil von dem erwirkt, was die Intention ist. Wenn alle Redaktionen nach dem gleichen Prinzip besetzt würden, ist doch die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dabei dann auch bei allen Redaktionen sehr Ähnliches hinten rauskommt und das wird eher Richtung kleinster, gemeinsamer Nenner gehen, als Richtung Vielfalt und Pluralität.

Das Gegenmodell zu dieser binnenpluralen Ausrichtung, wäre eine außenplurale Ausrichtung. Also mehrere Redaktionen mit unterschiedlichem Profil.

Und noch ein Kommentar zu den Schwierigkeiten der Idee in der Praxis:

Wie läuft die Redaktionskonferenz ab? Würde dann aktuell die Redakteure der "große-Koalition" jede Abstimmung gewinnen und Linke, Grüne und AFD würden mit keinem einzigen Thema durchkommen? Das wäre dann ja ganz besonders staatstragend!

Ist das HR-technisch überhaupt erlaubt, nach Gesinnung statt nach fachlicher Kompetenz einzustellen? Wie geht man mit Redakteuren um, die ihre Wahlentscheidung ändern? Wie wirkt sich eine Bundestagswahl auf die Redaktion aus? Darf man Redakteure aufgrund ihrer Gesinnung entlassen oder ist das dann die berühmte Cancel Culture?

Es ist ja nicht so, dass in Redaktionkonferenz "gewonnen" werden muss. Aber dass was Sie als Kritikpunkt anführen ist dass, was ich aktuell wahrnehme: Keine verschiedenen Themen / Ansätze, sondern nur "belehrendes Gutmenschentum". Statista: über 80% der Volontäre bei Die Grünen oder Die Linke. Untertitel bei der ARD Tagesschau zu den Wahlergebnissen in SA: "Bitte übergeben Sie sich in Bezug auf die AfD in unsere Kommentarzeile" Über eine demokratisch gewählte Partei, die immer über 20% der Stimmen bekommen hat. Egal, was man persönlich davon hält: Ich empfinde es als ein Unding.

Hallo, Moderator-Peter,

wer sich seine Informationen selber sucht, kann auch gleichzeitig die Quelle überprüfen (siehe "selber denken, selber arbeiten Regel # 3)

Hier was zu den üppigen Gehältern bei euch:
https://kress.de/news/detail/beitrag/145686-gehalts-ranking-von-tom-buh…

Hier die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachen Anhalt:
https://www.landtag.sachsen-anhalt.de/wahlergebnis

Hier eure Volontäre mit über 80% grün / Links:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1184876/umfrage/sonntags…
oder hier, weil STATISTA zum teil kostenpflichtig ist:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleto

Ich kann Ihren Standpunkt auch teilweise nachvollziehen. Ich wünsche mir auch ein breiteres Ideenspektrum. Wenn auch nicht gerade aus dem Fundus dieser demokratische gewählten, aber in weiten Teilen antidemokratischen Partei.

Aber wie immer gilt: Gut gedacht ist gleich gut gemacht. Und eine Abbildung der parlamentarischen Verhältnisse in JEDER Redaktion ist aus den genannten Gründen nicht hilfreich.

Ich könnte mir da eher ein oder mehrere Politmagazine vorstellen, die christdemokratische und rechtskonservative Schwerpunkte setzen. Vielleicht so etwas wie die FAZ als TV-Magazin? Noch rechter kann ich es mir nicht wirklich vorstellen, ohne dass es qualitativ auf Foxnews-Niveau abgleitet.

Und sehen Sie: "Wir hören zu" Wenn ich DASS schon höre: Welch Gnade. Wir verballern 8,5 Milliarden pro Jahr für Fussballrechte, Traumschiff und die WDR-Big Band. Aber jetzt hören wir "euch mal zu".
Das Wort, was mir dazu einfällt, sollte man nicht aufschreiben.
Warum diskutieren jetzt Sie und ich hier? Es ist DEREN Job, mit UNSEREM Geld sorgfältig umzugehen. Dafür hätten die jetzt hier den Input sammeln, priorisieren und umsetzten sollen. Wir beide hängen jetzt wieder in so einer sinnfreien social-media-Diskussion, die das Gefühl von Beteiligung vermitteln soll.
Regelmäßige Überprüfung von Inhalten, Kosten und Strukturen, da wäre m.E anzusetzen. Eine unabhängige Kommission vielleicht?

Journalismus gibt es beim Staatsfunk doch ohnehin nicht mehr. ARD wie ZDF und DLF sind so eine Art Pressestelle von Regierung, EU, USA oder NATO. Deren Behauptungen, egal wie abstrus und unsinnig sie sind, werden kolportiert und verbreitet. Regierungsgegner wie die Querdenker werden pauschal als Rechtsradikale oder Verschwörungsideologen abgekanzelt und diffamiert, ohne sich überhaupt mit deren realen Äußerungen zu befassen. Keine Ahnung, wozu dafür Journalisten gebraucht werden!