Mehr (andere) Meinung wagen

Menschen und Meinungen

Mehr (andere) Meinung wagen

Meinungen

„Wie können unterschiedliche Meinungen sicht- und hörbar gemacht werden?“
Das ist mal wieder die typisch öffentlich-rechtlich Hybris. Es geht nicht um das wie, sondern um das ob überhaupt.
Ich teile die Ansichten nicht, muss jedoch feststellen, dass eine kritische Diskussion und Darstellung anderer Meinungen bei Migration, AfD oder Corona schlichtweg nicht stattgefunden hat. Dass bei vielen Zuschauern der Eindruck entsteht, ihre Lebenswirklichkeit und Ansichten würden keine Rolle spielen kann ich nachvollziehen.

Kommentare

Gespeichert von roro67 am Di., 15.06.2021 - 15:30

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Teil 2:
Im Gegenteil: Ich wage die steile These, dass ein Teil des Erfolges der AfD auch darauf beruht, dass diese in der ARD so vehement und schrill niedergemacht wurde. Niemand lässt sich gerne moralin bevormundeten
Gibt es noch ein konservatives Politikmagazin, wie früher Report aus München? Nein.
Gibt es überhaupt konservative Journalisten in den öffentlich-rechtlichen Medien? Ich habe nicht den Eindruck.

Gespeichert von Herbert S. am Di., 15.06.2021 - 15:50

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Mehr Meinungsvielfalt, da bin ich gerne dabei. Auch gerne mehr Konservatives. Allerdings sollte man dabei auch Grenzen formulieren. Ich sage mal so: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist ja keine legitime Meinung.

Oder sehen Sie das ganz anders und plädieren Sie für völlige Grenzenlosigkeit? Ich sag jetzt mal ganz extrem: Sollte die ARD eine Talkshow organisieren, bei der sich eine deutsche Muslimin bei einem Rechtsextremen für ihre Existenz rechtfertigen muss?

Über die Grenzen könnte man diskutieren. Die Berichterstattung und der Umgang mit den Linksextremen damals beim Gipfel in Hamburg war mehr als grenzwertig. Sogar eine Jutta von Dithfurth konnte ihr parolen frei in Talkrunden äussern. Im ÖRR wenig Empörung. Meiner Meinung nach gehört alles politisch extreme nicht in den ÖRR. Aber wer setzt die Grenzen?

Hmm, schwierig. Aber es geht natürlich immer darum, dass sich Zuschauer ein eigenes Bild machen können, ohne dass man ihnen „beim Denken hilft“, sie also in eine gewisse Richtung lenkt. Ein Lenken darf nur Fakten passieren, weil eben die Fakten ohne Weglassen eine klare Sprache sprechen. Also Themen ganz offen diskutieren, halte ich für gut und wichtig. Verblendeten Ideologen eine Bühne bieten, empfinde ich nicht als Förderung von Meinungsvielfalt. Viele Grüße Roman

Aber genau das macht doch der ÖRR. Versucht die Bevölkerung gewissermaßen zu erziehen(„beim Denken hilft“). Indem es Meinungen/Ideologien als Fakten verkauft.

Wo bitte gab es beim ÖRR zum Beispiel eine offene Diskussion, wo Asyl und Migration getrennt wurden oder beim EURO?

Nein, ich plädiere natürlich nicht für vollkommene Grenzenlosigkeit. Im Gegenteil habe ich nichts mit AfD & Co am Hut. Es ist jedoch auffällig, dass andere Meinungen und Haltungen gar nicht stattfinden. Es ist häufig wie eine linke Wohlfühltblase, die ich häufig, da moralin, unerträglich finde. Zudem ist es langweilig und einseitig. Es hat auch immer einen Hauch von Bevormundung.
Vielleicht ist es auch fehlendes Selbstvertrauen und fehlende rhetorische Fähigkeiten, Coronaleugnern oder Rechten in einer Diskussion entgegenzutreten.
Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben mit der Talkshow: Wenn es gut laufen würde, könnte man den Rechtsextremen demaskieren.

Es ist ja in der Tat sehr schwierig, sämtliche Behauptungen in einer Live-Debatte gerade zu rücken. Das läuft ja häufig nach dem Prinzip, dass einer durch seine Provokation die anderen in eine Reaktion hineinzwingt, weil man sie nicht unwidersprochen stehen lassen will. Die Antworten sind dann verkürzt oder auch rhetorisch vielleicht auch nicht auf der Höhe. Vor allem dauert der Widerspruch immer viel länger als die Provokation. Das geht dann auch von der Redezeit des Gastes ab, der vielleicht lieber etwas anderes angebracht hätte. Und das Spiel lässt sich ja auch in einer Sendung mehrfach wiederholen.

Für adequate Demaskierung braucht es andere Formate.