Mehr "ARD" auch in der Region

Region und Lebensgefühl

Mehr "ARD" auch in der Region

Radio

Ich wünsche mir, dass die Radio-Landeswellen als modernes Flaggschiff der ARD im Radio ausgebaut werden. Einheitliches Jinglepaket, einheitliches Mainstream-Musikformat (80er bis aktuelle Charts), einheitliche Namen (z.B. WDR-live, HR-live, MDR-Sachsen-live statt WDR2, HR1, MDR-Sachsen), hoher Anteil an informativen kurzen Wortbeiträgen aus der Region sowie aus Sport und Politik. Beibehaltung der Regionalisierung und landestypischen Wortsendungen/Moderatoren wie bisher, aber durch Sendeschema, Musikfarbe und Jingles auch ausserhalb des eigenen Bundeslandes im Auto und auf Reisen leicht zu finden. Man sollte das Gefühl haben "immer auf dem Laufenden" zu sein, nichts zu verpassen.

Kommentare

Gespeichert von Heiko Sander am Di., 15.06.2021 - 21:17

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Mainstream-Musikformate haben wir von den Privatsendern zur Genüge. Das muss nicht zusätzlich beitragsfinanziert durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk geboten werden. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte vorrangig das bieten, was Privatsender nicht leisten können, damit ein starker Gegenpol geschaffen wird.

Nein, eher für jedes B-Land ein stärker auf Information fukussiertes, schwerpunktmässig regional geprägtes Magazinradio mit kurzen informativen Beiträgen, (WDR2 ist im Wortbereich ein gutes Vorbild) dazu ein Musikformat, dass fast alle anspricht. Etwa Oldies der letzten vier Jahrzehnte, dabei alles was in den Top-100 war mit einer riesigen zentral betreuten Musikdatenbank ohne laufende Wiederholungen (wie Schwarzwaldradio), dazu ein oder zwei aktuelle Titel je halbe Stunde. Regionalstrukturen könnten beibehalten werden. Der Namen (z.B. XXX-live) siganlisiert die Bindung zur Region, einheitliche Jingles erhöhen das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Wiedererkennbarkeit auf Reisen im Auto z.B.

In Teilen vielleicht - aber bisschen moderner halt. Die Landesradios sollten ja bleiben, eine einheitliche Musikredaktion kann mehr Energie in eine jeden Tag neu zusammengestellte zeitgemäße Mischung investieren, quasi einen "Edel-Mainstream" abliefern. Und die Teams in den Landesfunkhäusern liefern die Wortbeiträge, können ggf über überregional wichtige Themen berichten. Beim Blick in die Tageszeitung findet man jeden Tag Dutzende interessanter regionaler (und ergänzend überregionaler) Dinge, die nie im Radio vorkommen. Zwei oder drei 120-Sekunden-Wortbeiträge je halbe Stunde sind interessanter als nervige, sich ziehende Höreraktionen oder Gewinnspiele. Ein Journal fürs Ohr halt.

Gespeichert von 7chris am Do., 17.06.2021 - 10:13

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Eine Gleichmacherei finde ich nicht gut, schließlich sollte auch etwas Konkurrenz zwischen den Sendeanstalten um das beste Programm herrschen. Um ein einheitliches Auftreten wurde in den letzten Jahren ja schon viel gemacht Stichwort "Wir sind eins". In der Tat ist es allerdings verwirrend in der Außendarstellung die einzelnen Formate der ARD als Einheit wahrzunehmen. "Das Erste", "ONE", "ARD alpha"... selbst das ZDF hat das besser gemacht.

Es geht nicht um Gleichmacherei. Schau dir das "Sachsen-Funkpaket" (Radio Leipzig, Radio Dresden, Radio Chemnitz....) am Nachmittag an. Gemeinsames, aber nicht synchron abgefahrenes Musikpaket, eigene Wortbeiträge/Nachrichten der Stationen. So könnten die ARD-Landesradios funktionieren - mit sorgfältiger ausgewählter Musik und etwas mehr Wort je nach Bedarf den ganzen Tag. Jeder fährt sein eigenes Programm und trotzdem merkt man die Zusammengehörigkeit ohne dass sie auch nur angesprochen wird. Konkurrenz untereinander ist der falsche Weg. Und was nützt "Wir sind eins" wenn der MDR im TV nicht einmal die Tagesschau übernimmt. Eine Eigenproduktion der Regionalinfos würde genügen.

Ich glaub es macht schon ein Unterschied, ob es hier um lokale 0815 Radios auf Niveau einer Stadt, wo es um ein paar hunderte oder tausende Zuhörer geht oder Radioprogramme für ganze Bundesländer mit mehreren Millionen Zuhörer. In die Dritten TV braucht man m.E. keine Tagesschau. Es reicht schon, wenn diese im Ersten, auf 3Sat, Phoenix und Tagesschau24 läuft. Dafür braucht man keine teuren Sendefequenzen zu verschwenden. In den 1960ern sendete die Europawelle aus Saarbrücken Beatmusik sogar am Sonntag und es gab Programmunterbrechnungen für Eilmeldungen. Dafür wollten die anderen ARD-Anstalten den SR aus der ARD werfen! Nee, da soll schon jeder Sender mal eigene Formate entwickeln dürfen.

Genau das meine ich. Aber die Europawelle hatte viele Hörer ausserhalb des Saarlandes und wollten am liebsten eine eigene "Europawelle" von ihrer Landesfunkanstalt. Und anhand der lokalen Radios wollte ich ja auch nur das Prinzip, quasi die Form erläutern. Die Inhalte dürfen dann schon gern mehr Qualität haben. Die "Europawelle" der Siebziger ist doch ein gutes Beispiel. Es gab jede Menge Infos, die Moderatoren konnten noch Profil entwickeln und die Musikauswahl war mutig. Verstehe nicht, dass man sowas nicht auf die Gegenwart übertragen kann. Es gab kaum Gewinnspiele und von der aktuellen Musik war man auch nicht abgekoppelt wie in den heutigen Landeswellen (z.B. MDR-Sachsen)