Neutrale Nachrichten - Information statt Meinung
Ich wünsche mir eine Rückkehr zum Berichtsstil, der meinem Empfinden nach in den letzten Jahren sehr gelitten hat. Für Nachrichten gilt: Je nüchterner desto besser!
Offene oder suggestive Meinungssteuerung sollte unbedingt vermieden werden. Der mündige Bürger bildet sich aus den gegebenen Informationen seine Meinung selbst.
Beispiel 1: Die Anordnung von Pro- und Kontra-Positionen sollte nach einem festen Prinzip erfolgen und nicht in jedem Beitrag unterschiedlich.
Beispiel 2: Bei der Verwendung von "krummen" Zahlen sollte sinnvoll und konsistent gerundet werden. Dramatisierende Formulierungen wie "mehr als" und "bis zu" sind zu vermeiden.
Kommentare
Die Formulierung »bis zu«…
Die Formulierung »bis zu« sollte unterlassen werden. Die Aussage, Deutschland habe bis zu 100 Milliarden menschliche Einwohner, stimmt, auch wenn die ganze Erde weniger als 8 Milliarden menschliche Einwohner hat.
Die Zahl nach »bis zu« kann beliebig groß gemacht werden. Die Aussage stimmt nur dann nicht, wenn die Zahl nach »bis zu« zu klein gewählt wird.
Ich sehe in dieser journalistischen Formulierung einfach nur Faulheit beim Recherchieren oder Formulieren. Zudem lässt sich mit »bis zu« gut übertreiben (siehe mein Beispiel oben).
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Die Trennlinie ist zwischen Information und Meinung kann aber auch nicht scharf gezogen werden. Allein in der Nachrichtenauswahl steckt ja schon eine subjektive Gewichtung.
Und ein festes Prinzip bei Pro & Contra finde ich auch schwierig. Es gibt ja so viele Themen bei denen Journalisten nicht neutral bleiben sollten:
Neutral gegenüber Hungersnöten? Neutral gegenüber einer Pandemie? Neutral gegenüber Klimaschutz? Neutral gegenüber Rechtsextremius? Neutral gegenüber Demokratie? Neutral gegenüber Pressefreiheit? Neutral gegenüber Korruption?
Ich glaube, wenn Journalismus gegenüber diesen Themen wirklich neutral, also indifferent wäre, dann würden die Journalisten ihren Job nicht machen.