Gendern

Menschen und Meinungen

Gendern

Sprache

Liebe ARD,
zunächst mal möchte ich mich bei den Moderatoren der Tagesschau bedanken. Sie vermeiden, zumindest in den Ausgaben die ich in letzter Zeit gesehen habe, diesen Gender-Unfug. Ich hoffe das das so bleibt, und auch in allen anderen Sendungen so praktiziert wird. Sollte das Gendern in der ARD umsichgreifen muss ich mir überlegen wo ich mir meine Informationen demnächst hole.
Ich empfinde dieses Neusprech zunehmend als Belästigung.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Krämer

Kommentare

Gespeichert von AlterOtter am Di., 01.06.2021 - 12:17

Permalink

In Sprachbeiträgen ist es unerträglich Worte wie "Hörer*Innen" anhören zu müssen, es sollte doch genug Zeit sein um beide Geschlechter anzusprechen.
Die einzeige erträgliche Möglichkeit im gesprochenen Wort zu gendern ist statt z.B. "Hörer*Innen" besser "Hörerinnen und Hörer" zu sagen.

Am besten verzichtet man ganz auf das Gendern, der große Irrtum beim Gendern ist die Gleichsetzung von "Genus" (Maskulinum, Femininum und Neutrum) und "Sexus" (biologisches Geschlecht).
Es gibt genug Sprachwissenschaftler die das besser als ich erklären können.

Habe kürzlich eine Sendung über den Hamburger Park "Planten un Bloomen" gesehen ...muste leider abschalten. Es war wirklich unerträglich,wie dieses ständige *innen von der Sprecherin benutzt wurde.
Sie haben recht,allerdings werden die Öffentlich Rechtlichen Rundfunkanstalten weiterhin ihren eigenen besonderen Stil pflegen und sich um derartige Kritik nicht kümmern.
Es wird wie so oft heissen: "Vielen
Dank für Ihre Meinung,wir leiten das der zuständigen Redaktion weiter"...so oder so ähnlich.

Gespeichert von saggi am Di., 01.06.2021 - 12:33

Permalink

Auch das Lesen der Beiträge wird schwerer. Vor allem auf diesen Seiten hier:
ARD-Themenpat:innen - Was zum Henker ist ein Themenpat? Und warum innen?
"Früher" durfte man einfach ARD-Themenpaten sagen. Ich finde das weder ausschließlich männlich noch weiblich. Wenn ich das Pat:innen so versuche zu sprechen, wie es wohl gedacht (aber nicht geschrieben) ist, hört es sich immer noch falsch an.

Gespeichert von HeldImErdbeerfeld am Di., 01.06.2021 - 12:53

Permalink

Meine Zustimmung zu dieser Kritik. Und das sage ich zu allen Journalisten und Journalistinnen im Radio und im TV:
Seit Anbeginn der ARD bis heute hätte man schreiben und sagen können, "Die Studierenden" oder "die Verkäufer und die Verkäuferinnen" oder "die Straftäter und Straftäterinnen". Wenn's denn ernsthaft um die Sache ginge. Unsere Sprache gibt das nämlich her. Machen Sie aber nicht. Sie feiern sich und die an sich nachvollziehbare Sache mit albernen Sprachpausen mit dran-geklemmten "innen" und kommen sich damit besonders "auf der Höhe der Zeit" vor.
Sie verwenden also keine Geschlechter-neutrale Sprache, sondern offenbaren blanke Faulheit. Grotesk und banal...

Gespeichert von RickAstley am Di., 01.06.2021 - 13:21

Permalink

Hallo Frank,

ich empfinde dieses ständige Jammern über gegenderte Sprache zunehmend als Belästigung.

Mit freundlichen Grüße
Rick

Gespeichert von achja am Di., 01.06.2021 - 14:00

Permalink

Man:innen kann auch übertreib:innen. Gendersprech:innen mag zwar politisch:innen korrekt:innen sein.
Aber:innen zu viel Korrektheit:innen kann der/die/das Leben:innen auch schwer:innen machen.

Ja, ich finde auch, dass man alle Menschen ansprechen sollte. Kinder, Erwachsene, egal welches Geschlecht oder was auch immer.

Aber wie machen wir das dann mit dem dritten Geschlecht, wenn wir das dann wirklich mal "durchgendern"?

Ich erinnere hier an Max Goldt, der es in einem seiner Bücher treffend ausdrückte: Zuerst waren da die Schwulen. Dann die SchwuLesben und die LesBiSchwulen ... zu was das führt sieht man ja, weil ja noch welche fehlen.

Schöne, praktische und gute Lösungen sind willkommen.

Hallo achja,

bitte bleibe bei Deinen Aussagen sachlich. Verzichte auf doppeldeutige Aussagen, Ironie, Sarkasmus oder anderen Formen „versteckten“ Humors, die andere Nutzer:innen verletzen könnten und halte Dich an den Dialogregeln.
 

Vielen Dank

Valérie (Moderation)

Um Dinge anschaulich zu machen habe ich dieses Stilmittel swehr bewusst gewählt. Das sollte auch erkennbar sein. Das Problem beim Gendern ist und bleibt, dass man am Ende nie alle erwischt und damit ein Kauderwelsch entsteht, den Max Goldt sehr schön persifliert hat.
Schade, dass das hier schon so früh zu solchen Kommentaren führt. Pointierte Sprache hilft manchmal weiter als noch so schöne Doktorarbeiten.

Gespeichert von Lizz161 am Di., 01.06.2021 - 15:29

Permalink

Sprache formt Bewusstsein und Gesellschaft formt Sprache. Der Diskurs über geschlechtergerechte Sprache sollte daher nicht ignoriert werden und es ist nun mal so, dass unsere Sprache hierin noch ein Defizit hat. Auch ist es nicht so, dass es hier nur um Grammatik ohne Bezug zur Person ginge. Sonst könnte es auch Kanzlerkandidatin Laschet heißen.

Wir müssen uns daher als Gesellschaft überlegen, wie wir mit den Defiziten unserer Sprache umgehen wollen und es gibt Lösungen wie gendern oder Worte wie Studierende, Lehrkräfte, etc..

"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenze meiner Welt" - Wittgenstein

Vielen Dank für die konstruktive Meinung. Diese spiegelt wider, was mir in diesem Zusammenhang ebenfalls aufgefallen ist.
Unsere Sprache bietet die Möglichkeit sowohl beide Geschlechter als auch das Neutrum anzusprechen. Hierzu muß man keine neue Ausdrucksweise erfinden.
Leitlinien der GfdS zu den Möglichkeiten des Genderings: https://gfds.de/standpunkt-der-gfds-zu-einer-geschlechtergerechten-spra…

Das Problem liegt aus meiner Sicht bei den "beiden Geschlechtern", da wir wissen, dass es auch "divers" gibt.
Der Link ist sehr hilfreich und ich denke, dass eine geschlechtsneutrale Sprache die beste Alternative ist. Sie hilft, alle anzusprechen. Gleichzeitig löst man das Problem mit "divers", denn auch diese Menschen haben einen Anspruch darauf, angesprochen zu werden.

Wir lösen mit dem angehängten ":innen" das Problem nicht. Es hat dennoch etwas gutes, denn das Problem wird sichtbar. Das ist ein eigener Wert.

Nun, die deutsche Grammatik kennt drei Geschlechter: das männliche, das weibliche sowie das sächliche Geschlecht. Bestimmt durch die Artikel der, die und das.
Für die korrekte deutsche Sprache ist es daher unerheblich, ob es weitere rechtliche Geschlechter gibt. Der Ansatz, alle Menschen anzusprechen ist richtig, dahin zielt meine Kritik nicht.
Es geht darum, das die Sprache bereits alle Möglichkeiten bietet dies umzusetzen, ohne auf Kunstformen wie den Doppelpunkt oder den Stern zurückzugreifen. Sprach- und Lesefluss werden hierdurch massiv beeinträchtigt.

die Studentin
die Studentinnen -> die Student:innen
der Student
die Studenten -> die Student:innen

Hört sich falsch an!

Bei Gendergerechtigkeit geht es darum, die Sprache so anzupassen, dass diese Gerechtigkeit entsteht. Rechtliche Geschlechter müssen damit ebenfalls ansprechbar sein, so wie man der/die/das ja auch gefunden hatte, weil man das so beobachten konnte und unterscheiden wollte.

Mein Kritikpunkt ist und bleibt, dass mit "divers" ein Geschlecht hinzugekommen ist, das weder m noch w ist und man das nicht mit irgendeinem :innen lösen kann. Das Problem vergrößert sich nur, wenn da noch etwas hinzukommen sollte.

Es gilt also eine geschlechtsneutrale Formulierung zu nutzen, da diese schon in der Sprache vorhanden ist. Ihr Link vom Di., 01.06.2021 - 15:54 ist da eine sehr gute Grundlage.

Gespeichert von Oleander am Di., 01.06.2021 - 17:54

Permalink

Frank Krämer hat recht. Die Ideologie des Genderns, die laut Umfragen von einer Mehrheit in der Bevölkerung abgelehnt wird, führt zu einer unerträglichen Verhunzung der Sprache durch Doppelpunkte und Sternchen. Ich schalte mittlerweile ab bzw. beende die Lektüre, wenn die ersten Hickser oder Sternchen kommen. Die Grundidee des Ganzen ist nicht falsch, sie lässt sich aber oft mit ein bisschen Mühe weitaus sprachverträglicher umsetzen. "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" ist zwar etwas umständlich, aber zumindest korrektes Deutsch. Statt "die Mitarbeiter*Innen" kann man übrigens auch "die Beschäftigten" sagen. Oder: "das Personal". Oder: "die Menschen, die bei xy arbeiten"...